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220 Silbrig (bearbeitet)

220 Silbrig (bearbeitet)

7.300 14

homwico


Premium (Complete), Coburg

220 Silbrig (bearbeitet)

Bei diesem Bild will ich mir die Bearbeitungsmöglichkeit schaffen, die Pflanzenwelt in und am Fluss und die Wasseroberfläche separat bearbeiten zu können.

A.: Zunächst gehe ich wieder wie bei meinem üblichen Workflow vor. In der Bridge aktiviere ich die Profilkorrekturen. Dann regle ich die Werte in den Grundeinstellungen wie folgt ein:
Die Werte für den Kontrast setze ich auf +25 – Lichter auf -30 – Tiefen auf +8ß – Weiß auf +5 – Schwarz auf +30 – Struktur auf +20 – Klarheit auf +10 – Dunst entfernen auf +15. In der Gradationskurve regele ich die Werte folgendermaßen ein: „Lichter“ auf -20, „Helle Mitteltöne“ auf +20, „Dunkle Mitteltöne“ auf +10, die Tiefen auf +15, und die Schärfe setze ich auf 75.
Die Rauschreduzierung (Luminanz) setze ich auf +30, wobei ich dort Detail auf 50 und Kontrast auf 0 setze. Die Rauschreduzierung für Farbe reguliere ich auf +70. Damit habe ich die Grundlage für die Aufteilung des Bildes und gebe es weiter nach PS.

B.: In PS maskiere ich mit dem Schnellauswahlwerkzeug die Wasseroberfläche, die ich mit dem Pinsel möglichst exakt herausarbeite. Ich speichere dies Maske als neues Dokument ab, wodurch das Bild als separates Bild in PS aufgeführt wird. Dann kehre ich in meinem Ausgangsbild die herausgearbeitete Maske um und speichere diese als neue Ebene mit Ebenenmaske ab. Dies hat den Vorteil, dass ich jederzeit wieder auf den maskierten Teil zugreifen kann. Dann kopiere ich per Copy-and-Paste-Befehl (alles auswählen – Strg C und dann mit Strg V einfügen) die zuvor als neue Datei abgespeicherte Maske in mein Ursprungsbild. In diesem habe ich dann eine Ursprungsebene und je eine Ebene mit Wasseroberfläche und mit den Pflanzen. In der aktivierten Originalebene aktiviere ich über „Bearbeiten“ – „Frei transformieren“ die Möglichkeit, die einkopierte Ebene mit der Wasseroberfläche im Bild zu bewegen. Diese verschiebe ich passgenau auf Deckung. Als nächstes dupliziere ich die beiden letztgenannten Ebenen und konvertiere sie für den Smartfilter, damit ich die Ebenen im Kamera-RAW-Filter getrennt bearbeiten kann. In der Ebene „Wasseroberfläche“ stelle ich für Lichter +40, für Tiefen +35, für Schwarz -55, für Dunst -65 und für die Rauschreduzierung einen Wert von 90 ein. In der Ebene „Moos und Gras“ stelle ich den Farbtonregler für den Weißabgleich auf +3, dadurch geht das Grün im Bild etwas mehr in den gelben Farbton-Bereich über. Die Belichtung stelle ich auf -0,20, Kontrast auf +15, Tiefe auf -10, Schwarz auf +60, Struktur auf +5, Klarheit auf +5 und Dunst ebenfalls auf +5. Damit habe ich die beiden Ebenen in unterschiedlichen Varianten bearbeitet. Der Vorteil ist, dass ich jederzeit diese Bereiche detailliert nach- oder weiterbearbeiten, ja sogar für jeden Ebenenbereich verschiedene Presets anwenden kann.
Jetzt dupliziere ich sämtliche vorhandene Ebenen im Bild und reduziere die Duplikate auf eine Ebene.
Dann bearbeite ich das Bild mit Bereichsreparaturpinsel, Kopierstempel und Weichzeichner-Werkzeug. Es bleibt nicht aus, dass durch das Einkopieren und Verschieben im Bild an den „Nähten“ und Übergängen unnatürliche Farbunterschiede oder harte Kanten ohne fließenden Übergang zu sehen sind. Je besser ich im Vorfeld meine Maskierung durchgeführt und je exakter ich den Verschiebevorgang abgeschlossen habe, desto geringer ist der Aufwand in dieser Nacharbeit. Mit dem Bereichsreparaturpinsel und dem Kopierstempel bessere ich die Übergänge der Farben und Bereiche aus, mit dem Weichzeichner reduziere ich die harten Kanten und schaffe weichere Übergänge. Ist diese Nacharbeit abgeschlossen, konvertiere ich die bearbeitete Ebene für den Smartfilter und arbeite im Kamera-RAW-Konverter das Gesamtbild noch ein wenig nach. Ich stelle die Lichter auf -25, Tiefen auf +44 und Schwarz auf +5, dann speichere ich das Bild ab und rufe es in Lightroom auf, bzw. importiere es dort.

C.: In Lightroom verbessere ich lediglich den Schwarzwert auf +32 und setze im Weißabgleich über die Pipette die Temperatur auf +1 und die Tonung auf -3, dann ist das Bild fertig für den Export als JPEG-Datei in einen Ordner meiner Wahl.

Ich denke, dass hier beide Bilder akzeptabel sind. Ist diese Aufnahme wärmer und heller, ist die andere, unbearbeitete, geprägt von dem dunkleren Grün und einem höheren Kontrast zwischen hellen und dunklen Stellen, wobei das Gesamtbild dunkler ist.
Letztlich ist es wohl einfach Geschmackssache, was man präferiert.
Der Vorteil bei Bearbeitungen solcher Langzeitbelichtungen ist, dass nachträglich eingebrachte Unschärfen über Weichzeichnung im Bild, vor allem an den Übergängen, nicht so auffallen. Nachteil ist der durch die Belichtungszeit oftmals entstehende harte Kontrast zwischen beweglichen und unbeweglichen Teilen im Bild, der teils recht unnatürlich ausschaut.

Welches Bild ist besser: das unbearbeitete, oder das bearbeitete?

Das Original-Bild wurde aufgenommen im Silbergrund am Silbergraben am Gerastollen, der etwas abseits vom Rundwanderweg der Talsperre Ohra bei Luisenthal zwischen Ohrdruf und Oberhof im Landkreis Gotha am Triefstein liegt.

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