Achslager XXXIII

Achslager XXXIII

Ein stummer Zeitzeuge der Geschichte, erst letzte Woche entdeckt: einer der Lagerdeckel unter dem Klappdeckelwagen (K 25). Technisch nicht auffällig, eher schlicht mit der knappen Beschriftung. Mittelstahl sagte mir zunächst ebensowenig wie die Ortsangabe Gröditz, aber sowas läßt sich recherchieren.
Die Firma Mittelstahl in Gröditz war 1944 ein Rüstungsbetrieb im Flick-Konzern, in dem zahlreichen Zwangsarbeiter des KZ-Lagers Flossenbürg arbeiten mußten. Gußteile für die Bahn wurden demnach ebenso hergestellt. Für Überlebende jener Arbeitsbedingungen muß so eine Anschrift eine Menge Erinnerungen wachrufen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gröditz
http://www.stahlguss-groeditz.de/

Der Betriebsteil hat sich durch Krieg und Kollektivierung sicherlich menschlich und technisch gewandelt, gegossen wird in Gröditz noch heute. Stahlguß Görditz und Schmiedewerke Gröditz gehören zur Unternehmensgruppe Georgsmarienhütte (wie auch der Radsatzhersteller Bochumer Verein).

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