Ales Stenar bei Kåseberga/Südschweden....

Ales Stenar bei Kåseberga/Südschweden....

....ein Kunstwerk in zweierlei Sicht. Erstens hatten die eisenzeitlichen Erbauer dieser Schiffssetzung als mutmaßliche Grabstätte eines Wikingerfürsten sicher mächtig zu tun, die z.T. mehrere Tonnen schweren Steine in dies Form zu bringen und aufzurichten. Zumal einige der Steine nachweislich aus einem etwa 20 km entfernten Steinbruch stammen. Grabbeigaben und eine Urne konnten zweifelsfrei auf ca. 600 n.Chr. datiert werden und auch im direkten Umfeld und unter den Steinen gibt es Datierungshinweise auf diese Zeit. Aufgrund der mittelalterlichen Waldrodungen, die auch in Schweden fast flächendeckend wirkten, war das Gebiet allerdings wie große Teile der südschwedischen Küstenregionen unter Dünensand begraben. Viele Steine waren verschüttet, umgefallen und wurden mehrfach neu gesetzt. 1953 geschah dies ein weiteres Mal mit schwerer Technik und ohne begleitende archäologischer Untersuchungen und Dokumentationen. Was für ein Frevel! Ob und wann die Steine aus der Umgebung später hier eingefügt wurden, bleibt offen.
Mit 67 m Länge und 59 Steinen ist es eine der größten Anlagen dieser Art in Skandinavien. Manche nennen es auch das "schwedische Stonehenge" und deuten das ganze als eine astronomische Sonnenuhr, was allerdings von der Wissenschaft weitestgehend abgelehnt wird. Bemerkenswert ist zumindest, dass zur Sommersonnenwende die Sonne direkt hinter dem Bugstein aufgeht und zur Sommersonnenwende hinter dem mittleren der Hecksteine untergeht.
Das 2. Kunststück: Diese Anlage im Sommer ohne Menschen zu fotografieren. Kurz waren mal keine Leute in der Schiffsetzung drin und ich konnte sie so zumindest teilweise ohne Touris ablichten. Auch hier wird von Besucher aus aller Welt für Selfies gepost was das Zeug hält!
25.7.2021