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An der Marocche di Dro im Sarcatal...

An der Marocche di Dro im Sarcatal...

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Frank ZimmermannBB


Premium (Pro), dem Märk"würdigen" Oderland

An der Marocche di Dro im Sarcatal...

...etwa 10 km nördlich von Riva del Garda kann man die Zeugen eine wahrlich gigantischen Katastrophe bewundern. Während die über 1000 m aufragenden Wände (der Mt. Casale ganz rechts ist über 1.632 m hoch und überragt den Talboden über 1400 m) überwiegend noch die Spuren des eiszeitlichen Sarca-Gletschers aufweisen, der das Trogtal ausschürfte, klafft in der Mitte eine deutlich sichtbare, riesige Ausbruchlücke. Im Tal findet sich eine mehrere Quadratkilometer große und bis 300 m über den darunterliegenden Talboden ragende Geröllwüste aus teils riesigen, übereinandergestapelten Felswürfeln. Zunächst könnte man das für eine jüngere Moräne des Gletschers halten, was auch lange Lehrmeinung war. Zahlreiche Untersuchungen und moderne Datierungsmethoden konnten jedoch nachweisen, das es sich um einen gigantischen Felssturz handelt, der aus der noch deutlich zu sehenden Lücke vor ca. 6000 Jahren herabstürzte. Am Gegenhang brandete der Felssturz 3 km entfernt bis über 500 m auf. Ca. 1 Kubikkilometer Felsgestein füllte bei dem Sturz das Tal und staute die Sarca zu einem riesigen See auf. Der Fluss hat sich neue Wege gesucht und vom See blieb nur ein kleiner Rest übrig bis heute. Während andere, kleinere Bergstürze im Sarcatal auf Erdbeben vor 800 bzw. 1000 Jahren als vermutliche Auslöser zurückgeführt wurden, waren hier wohl vorgeprägte Risse in der tektonischen Störungszone des Sarcatals dafür verantwortlich.
Die nahezu senkrechte Felswand des Mt. Casale ganz rechts wird übrigens mit dem Klettersteig "Che Guevera" durchstiegen, überwiegend im mittleren Schwierigkeitsgrad B/C. Der Knackpunkt ist die Länge: 1200 m durchweg im Kletterseil und am Ende wieder 1.400 m Abstieg durch den Wald. Wir haben ihn bisher 1 mal gemacht 2016 und waren ziemlich geschafft nach 9 Stunden. Dieses Jahr hätten wir wohl die Kondition wieder gehabt, aber am Ende fehlte uns ein Tag oder wie auch immer.
16.10.2021

Commenti 3

  • Velten Feurich 30/10/2021 3:15

    Hier sind sehr viele "Böhmische Dörfer" wie man so sagt für mich dabei und so fahre ich lieber zu ihnen nach Böhmen, so 40-50 mal im Jahr...Herzliche Grüße Velten
  • wasserfallfan 29/10/2021 19:09

    1200 m Seillänge klingt nicht viel, aber es handelt sich um Höhenmeter! Einen Klettersteig von derartigen Dimensionen könnte ich mir nicht mehr zutrauen, auch wenn er technisch nicht so schwierig ist. Tolles Bild dieser gewaltigen Wände.
    LG Günther
  • Joachim Irelandeddie 29/10/2021 14:53

    Die sehr interessanten Informationen zu deiner Aufnahme machen dein Bild noch spannender! Das muss ein sehr großes Getöse gewesen sein, als diese riesige Menge Felsgestein abgestürzt ist! Eine sehr gute Aufnahme die du hier gemacht hast!
    lg eddie