An der Ostsee I

An der Ostsee I

Mich interessieren Deine Sätze nicht. Ich bin nicht in Stimmung. Ich verstehe nicht, wie Du einfach fortfahren kannst zu reden darüber, dass der Klempner zu spät kam und ihr deshalb den Zug verpasst habt. Bitte jetzt nicht. Nicht mal bei diesen Wolken hältst Du eine schweigsame Sekunde aus. Und ich frage mich, warum bist Du gekommen? Ich habe zugesagt, weil Du mir einmal vom Ende einer Allee erzähltest, die durch anonyme Wohnblocks führte und Du Sehnsucht habest nach dem Wasser hier und dem Horizont und den Wolken, dann noch nach dem Kopfsteinpflaster in Arnis, den Platanen vor unserem Haus und den winzigen blauen Stühlchen vor den Fischerhäuschen mit den Laubengängen. Da musste ich zusagen, und ich vergaß dabei, wie sehr Dein Nachdenken darum kreist, ob man noch nach 18 Uhr ein Parkticket lösen muss oder warum am Rand des Kiesstrandes keine Abfalleimer stehen. Während Du missmutig über den lauten Wind redest, bei dem Du kein Wort am Handy verstehst, denke ich gerade an die byzantinische Kirche Aghios Gheorghios, in der ich das Heilige fühlte, obwohl ich nicht dran glaubte. Ich will nur die Harfe hören im alten griechischen Lied Thaxanarthis, aber keinen Laut mehr unter diesem Himmel hier, nördlich von Waabs in der Eckernförder Bucht.