Ly Costals


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An die Wolken

Und immer wieder,
wenn ich mich müde gesehen
an der Menschen Gesichtern,
so vielen Spiegeln
unendlicher Torheit,
hob ich das Aug
über die Häuser und Bäume
empor zu euch,
ihr ewigen Gedanken des Himmels.

Und eure Größe und Freiheit
erlöste mich immer wieder,
und ich dachte mit euch
über Länder und Meere hinweg
und hing mit euch
überm Abgrund der Unendlichkeit
und zerging zuletzt
wie Dunst,
wenn ich ohn Maßen
den Samen der Sterne
fliegen sah
über die Äcker der unergründlichen Tiefen.

Christian Morgenstern
(1871-1914)

Commenti 34

  • Tukan620 - Tomasz Stepien 07/07/2024 13:08

    Sieht echt gut aus.!!!
      LG. Tomasz
  • Maud Morell 06/05/2023 12:57

    Oder, die Mama und ihre Kinder.
    LG von Maud
  • Constantin H. 16/08/2022 11:46

    Feines Gedicht von Morgenstern, das kannte ich noch nicht. Ich kontere mit Hesse, aus "Peter Camenzind":

    "Zeigt mir das Ding in der Welt, das schöner als die Wolken sind! Sie sind Spiel und Augentrost, sie sind Segen und Gottesgabe, sie sind Zorn und Todesmacht. Sie sind zart, weich und friedlich wie die Seelen von Neugeborenen, sie sind schön, reich und spendend wie gute Engel, sie sind dunkel, unentrinnbar und schonungslos wie die Sendboten des Todes. Sie schweben silbern in dünner Schicht, sie segeln lachend weiß mit goldenem Rand, sie stehen rastend in gelben, roten und bläulichen Farben. Sie schleichen finster und langsam wie Mörder, sie jagen sausend kopfüber wie rasende Reiter, sie hängen traurig und träumend in bleichen Höhen wie schwermütige Einsiedler. Sie haben die Formen von seligen Inseln und die Formen von segnenden Engeln, sie gleichen drohenden Händen, flatternden Segeln, wandernden Kranichen. Sie schweben zwischen Gottes Himmel und der armen Erde als schöne Gleichnisse aller Menschensehnsucht, beiden angehörig – Träume der Erde, in welchen sie ihre befleckte Seele an den reinen Himmel schmiegt. Sie sind das ewige Sinnbild alles Wanderns, alles Suchens, Verlangens und Heimbegehrens."

    Schöne Aufnahme! Herzlichst, Constantin
  • Erhard Nielk 10/08/2022 17:14

    ....sie kommen und gehen
    und zeigen uns, wie klein
    wir sind, aber neugierig ;-)
    gruss erhard
  • Maud Morell 09/08/2022 12:44

    Die Wolke und ihre Bodyguards. :-))
    LG von Maud
  • IlLustionist 05/08/2022 6:31

    So oft erheben sich meine Gedanken und Sehnsüchte in Sphären, die mich voller Leichtigkeit treiben lassen. Mit dem Kopf in den Wolken und die Füße verlieren ihre Bodenhaftung. 

    Das da, das Gedichtgewidmete, hab ich wie einen Vanillenebel immer wieder als meinen Lieblingsplatz entdeckt.  

    Aber keiner konnte meine Traumheimat so schön und real existierend einfangen, dass mein Fernweh mir gleich wieder den Boden entzog.  

    Da oben findet man mich nicht, da bin ich, wie ich sein will. 

    So dankbar. 
    Jens
  • Lorix 10/07/2022 10:33

    Hier hast Du für uns mit wenig so viel gesagt und vermittelt. Wunderschön ist das Gedicht und es passt so gut zu dem Bild und zur Zeit. LG Irene
  • Davina02 09/07/2022 13:53

    Vllt. öfter mal gen Himmel schauen! Text und Bild hast du ganz wunderbar kombiniert!
    LG Angela
  • manfred.art 02/07/2022 11:18

    eine schöne kombi aus text und bild,  herzlichst manfred
  • Tante Mizzi 02/07/2022 2:26

    Eine sehr schöne Aufnahme von dieser hübschen Wolke !!!
    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und bleib gesund!
    Liebe Grüße
    Mizzi
  • Georges Vermeulen 01/07/2022 22:03

    Schön in diesem Licht...

    Gruß  Georges
  • emen49 01/07/2022 19:50

    Eine wunderbare Lichtstimmung und ein sehr schöner Himmel!
    Wünsche Dir noch einen guten Abend und auch ein schönes Wochenende.
    Viele Grüße
    Marianne
  • cabrio2 01/07/2022 1:11

    Sehr schön in Wort und Bild präsentiert, Ly
    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende, lg Anton
  • yogati 30/06/2022 20:22

    Die Wege der weißen Wolken, sind flüchtig träumerisch zerfließend schön.
    So diese auch

    Bai Ati