Auerhahn in Balzstimmung

Auerhahn in Balzstimmung

Das Auerhuhn (Tetrao urogallus) gehört zur Unterfamilie der Rauhfußhühner und ist das größte einheimische Waldhuhn. Der Begriff Rauhfußhühner bezieht sich auf die kräftigen, befiederten Ständer mit kleinen Hornstiften an den Zehen.
Die Nahrung des Auerhuhns setzt sich aus Nadeln, Knospen, Blättern, jungen Trieben, Kräutern und Früchten zusammen. Besonders beliebt sind Heidel- und Preiselbeeren. Die Küken haben einen hohen Bedarf an Eiweiß. Diesen decken sie über kleine Insekten, vor allem Waldameisen. Zur Zerkleinerung der Nahrung im Magen nehmen die Auerhühner kleine Steine auf. Zur Balzzeit in den Monaten April/Mai versammeln sich die tagaktiven Vögel auf traditionellen Balzplätzen. Die Hähne geben dabei die charakteristischen Balzlaute von sich. Etwa drei Tage nach der Begattung erfolgt die Eiablage. Innerhalb von zehn Tagen legt die Henne in eine gut getarnte, einfache Erdmulde 5 bis 12 Eier. Aus diesen schlüpfen nach 26 bis 28 Tagen die Küken. Da die Küken in den ersten Lebenswochen noch nicht ausreichend Wärme produzieren, müssen sie von der Henne gewärmt werden. Ausgewachsene Hähne erreichen ein Gewicht von 4 bis 6 Kilogramm. Hennen wiegen 2 bis 3 Kilogramm. Die kompakt wirkenden Vögel sind geschickte Kurzstreckenflieger. Das Auerwild benötigt ruhige, lichte Waldstrukturen mit einem hohen Altholzanteil und einer gut entwickelten Beerkrautschicht. Von besonderer Bedeutung ist das Vorkommen der Heidelbeere. Diese dient dem Auerwild als Nahrung und bietet den Vögeln Deckung und Schutz vor Witterungseinflüssen. Ideal sind südexponierte, lichte Kiefernwälder mit einem gewissen Anteil an Lärche und Laubholz sowie einer mindestens 30 cm hohen Schicht aus Beerkraut. Derzeit wird der Bestand an Auerwild in Thüringen auf 10 - 20 Tiere geschätzt. Das Auerwild steht in Thüringen auf der Roten Liste und gilt als vom Aussterben bedroht.