Australisches Camping-Leben

Australisches Camping-Leben

Der Sturm letzte Nacht hat das Zelt eingerissen. Das muß genäht werden, bevor es weiter-reisst. (Scan vom Dia, 1964)
Vor kurzem hatte ich sie kennen-gelernt; zwei junge Österreicher, die gerade erst eingewandert waren. Nun sind wir zu dritt losgefahren, von Geelong ganz im Süden von Victoria. Ziel: Nord-Queensland.
Ich kaufte einen Anhänger, die beiden eine Zeltausrüstung und los ging´s mit meinem braven VW-Käfer (34 PS). Da wir nicht vorhatten zurück-zu-kommen, mussten wir alle unsere Habseligkeiten mitnehmen. Und das war doch eine ganze Menge ! Jedenfalls musste ich die meiste Zeit im dritten Gang fahren, weil der Anhänger zu schwer war. Aber ich lernte bald, jedes Gefälle auszunutzen und auf Schuß zu fahren.
Nebenbei bemerkt, das war ein ungebremster Anhänger. So hatte ich bestimmt einen Bremsweg wie eine Lokomotive. Aber wann muß man in Australien schon bremsen ?
Unsere Zeltausrüstung bestand aus einem einfachen Baumwollzelt ohne Innenboden. Keine Luftmatratze, keine Schlafsäcke, nur ein paar Armeedecken. Wir sammelten immer Zweige, damit das Schlaflager nicht so hart war. Als Tische und Hocker dienten selbstgebastelte Kisten, in denen wie unsere Präziosen und Proviant verwahrten.
Selbstredend, daß wir ausserhalb der Orte immer in der freien Natur campierten.
So zuckelten wir gemächlich Richtung Norden, ganze 4 Wochen lang.
Ach ja - nach unserer Rückkehr, 3 Monate und 8000 km später, musste ich nur die Kupplung nachstellen und einen Stoßdämpfer auswechseln lassen !