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Klaus Markhoff


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Begräbnisturm

Ein Begräbnisturm (in der Aymara-Sprache "chullpas" genannt) bei Sillustani am Ufer des Umayo Sees in ca. 4000 m Höhe.
Hierin wurden die Adligen der Collasuyo (Volksstamm der in der Gegend um den Titicaca See lebte) bestattet.
So ein Begräbnisturn ist in der Regel bis zu 12 m hoch und hat am oberen Ende einen Durchmesser bis zu 5 m.
Die Mumien einzelner Adliger oder ganze Adelsfamilien wurden hierin in Hockstellung beigesetzt.
Das Ableben eines Adligen bedeutete damals für die gesamte Familie meist den Tod.
Spanische Chronisten des 16. Jh. berichten, beim Begräbnis eines Adligen seien an die 20 Lamas verbrannt sowie die Frauen, Kinder und Diener des Verstorbenen getötet worden.
Hat nun dieser enorme zeit- und kostenaufwendige Begräbniskult der Colla auch eine tiefere Bedeutung?
Kurz ausgedrückt: Es wird eine Verbindung mit Fruchtbarkeitskulten zu Ehren der "Pachamama" der Mutter Erde vermutet.
Demnach symbolisieren die Grabtürme, die in manchen Fällen die deutliche Form eines mächtigen, erigierten Phallus annehmen, Lebenskraft, Schöpfung und Wiedergeburt.

Peru - Juli 2006


Begräbnisturm
Begräbnisturm
Klaus Markhoff




Begräbnistürme
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Klaus Markhoff

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