Manfred Blochwitz


Premium (Pro), Kiel

"BERLIN"

...die erste der beiden Fähren kommen von B+V Hamburg zurück und gehen nach Dänemark zur Fertigstellung. Vorweg Schlepper MULTRATUG 20, achtern Schlepper WOLF. (nicht auf dem Bild)


Der Umbau-Auftrag für die beiden Scandlines-Fähren »Berlin« und »Copenhagen« geht nicht an die Hamburger Werft Blohm + Voss, sondern an die dänische Werft Fayard A/S. Deren Angebot soll deutlich günstiger gewesen sein.
Nach umfangreichen Vorarbeiten durch die Hamburger Werft Blohm+Voss soll nun Fayard A/S auf dem ehemaligen Gelände der A.P. Møller–Mærsk-Gruppe die Fertigstellung der beiden Passagierfähren für die Route Rostock–Gedser übernehmen. Die Reederei geht nach eigenen Angaben davon aus, beide Schiffe im Jahr 2015 auf der Route Rostock–Gedser in Dienst stellen zu können.
Scandlines und die im dänischen Munkebo gelegene Werft Fayard A/S hätten für die Fertigstellung der beiden Schiffe, die Scandlines im März 2014 erworben hatte, einen Vertrag unterzeichnet, teilte das Unternehmen mit. Die beiden Fähren werden die »Kronprins Frederik« und die »Prins Joachim« ersetzen, die derzeit die Route betreiben.
Die neuen Fähren verfügen über Kapazitäten für 1.300 Passagiere und 480 Autos oder 96 Lkw. Sie solen mit einem Hybrid-Antriebssystem ausgestattet werden, kombiniert mit einem Scrubber, der die Motorenabgase von Schadstoffen wie Schwefel und Feinstaub reinigt und so den Emissionsausstoß um mindestens 90 % reduziert.
Thomas Andersen, CEO von Fayard, zeigt sich über die Vertragsunterzeichnung erfreut: »Sobald das erste Schiff in etwa einer Woche bei uns festmacht, nehmen wir unmittelbar die Arbeit auf.« Søren Poulsgaard Jensen, CEO von Scandlines sagt: »Scandlines und FAYARD arbeiten bereits seit mehr als 35 Jahren zusammen und wir haben die Werft stets als zuverlässigen Partner erlebt, der fristgemäß arbeitet. Und das ist für uns im derzeitigen Prozess von entscheidender Bedeutung.«
Ursprünglich hatte Blohm + Voss auf den kompletten Umbauaufrag gehofft. Die Stralsunder Volkswerft hatte 2010 mit dem Bau der beiden Fährschiffe begonnen, die ursprünglich bereits ab 2012 auf der Ostsee-Route zwischen Rostock und dem dänischen Gedser eingesetzt werden sollten. Bis heute ungelöste Gewichtsprobleme verzögerten die Fertigstellung und waren im August 2012 der letzte Auslöser für die Insolvenz der P+S-Werften.
Nach der Insolvenz war Scandlines zunächst vom Kauf zurückgetreten. Die Fähren gingen dann Ende Januar 2014 für knapp 32 Mio. € an die Reederei – rund ein Sechstel des ursprünglich vereinbarten Kaufpreises von 184 Mio. €.
Quelle: Hansa-online.de

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