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aposab1958


Premium (World), Hamburg

Besuch im Rathaus

Im Hamburger Rathaus, aufgenommen Anfang Januar 19,
mein neues Objektiv mußte unbedingt ausprobiert werden
Als Standort des neuen Rathauses wurde ein Platz an der kleinen Alster, auf der Rückseite der neuen Börse ausgewählt, die als einziges Gebäude in diesem Gebiet über den Brand gerettet wurde. Die Realisierung des Baus dauerte allerdings 43 Jahre von den ersten abgelehnten Wettbewerbsentwürfen 1854 (43 Entwürfe) und von 1876 (128 Entwürfe) über die endgültige Annahme 1884 bis zur Fertigstellung 1897. Das Fundament des Rathauses ist aufgrund der Bodenbeschaffenheit auf mehr als 4000 Eichenpfählen gegründet.

Gebremst wurde das Vorhaben zunächst durch den vorrangigen Wiederaufbau der Stadt, auch die politischen Umbrüche der Revolution von 1848/49, der Wirtschaftskrise von 1857, die Auseinandersetzungen der Großmächte bis zur Reichsgründung 1870/71, den Bauarbeiter-Streik 1889 und die Choleraepidemie von 1892. Vor allem aber die Tatsache, dass viele Stimmen sich über die Gestaltung und den Bauplatz einbrachten, ohne eine Entscheidung zu treffen, führten zu großen Verzögerungen. Eine Vielzahl bekannter Architekten war mit Entwürfen vertreten (z. B. Gottfried Semper, William Lindley, Alexis de Chateauneuf, George Gilbert Scott – Sieger 1854, Ludwig Bohnstedt, Julius Carl Raschdorff, Mylius & Bluntschli – Sieger 1876, Jürgensen & Jensen[2] und Otto Wagner). Die Planung erfolgte schließlich durch eine Hamburger Architektengruppe, dem Rathausbaumeisterbund, unter der Leitung von Martin Haller mit seinem Sozius Leopold Lamprecht und den Architekten Bernhard Hanssen, Wilhelm Meerwein, Johannes Grotjan, Wilhelm Hauers, Hugo Stammann, Gustav Zinnow, Henry Robertson,[3] die ohne Auftrag 1880 den später realisierten Entwurf erstellten und von 1886 an durchführten.

„Es sei mir gestattet, auch über das Aeussere des Gebäudes noch wenige Worte zu verlieren. Der Hauptbau ist im Stil deutscher Renaissance einheitlich durchgeführt. Die aus inneren Raumbedürfnissen allmälig hervorgegangene Vermehrung der Achsenzahl und das aus gleicher Rücksicht später hinzugefügte zweite Obergeschoss geben der Facade eine vorwiegend verticale Theilung und damit eine Harmonie mit dem aufstrebenden Thurm, welche unser ursprünglicher Plan vermissen liess. […]
Der reiche Figurenschmuck in Bronce und Kupfer, wie ihn in gleicher Ausdehnung wohl kaum ein anderes Gebäude der Welt aufzuweisen hat, sowie die Stein statuen der Hoffacade und die von Denoth's Meisterhand geschaffenen Fensterbekrönungen des Hauptgeschosses beseitigen den monotonen Eindruck, welchen eine so häufige Wiederholung des gleichen Facaden-Systems hervorgerufen hätte. Die Form des Thurmhelms, das Product jahrelanger architektonischer Studien, lässt das weltliche Gebäude, schon aus der Ferne gesehen, sich wirksam von unsern zahlreichen Kirchen unterscheiden. - Dass der Fernblick von der Lombardsbrücke aus unter dem Zusammenfallen des Rathhausthurms mit demjenigen der Nicolaikirche leidet, ist vielleicht der einzige Vorwurf, welchen man jenen umsichtigen Männern machen kann, die s. Z. den schönen Plan zum Wiederaufbau der Stadt nach dem grossen Brande entwarfen.“

– Martin Haller: Vortrag zum Rathausbau vor dem Verein für Kunst und Wissenschaft zu Hamburg am 8. November 1897[4]
Quelle Wikipedia

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Exif

Fotocamera ILCE-7M2
Obiettivo FE 50mm F1.8
Diaframma 8
Tempo di esposizione 1/13
Distanza focale 50.0 mm
ISO 500

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