Betrachtung
Exmoorpony als Landschaftspfleger
Die Waldmoore des Sollings wurden früher durch die vorhandenen Pflanzenfresser, im wesentlichen Rothirsche, die wegen der fast reinen Fichtenforste der Umgebung mit ihrer minimalen Vegetation gerne auf die Moorflächen als Nahrungsquellen gezogen sind, als Äsungsflächen benutzt. Nur sind Rothirsche leichter als Galloway-rinder und Exmoorponys und haben dadurch auch einen leichteren Tritt und benötigen weniger Biomasse, produzieren dadurch weniger Exkremente.
Die Moore sind jetzt gezäunt, müssen von Menschen kontrolliert werden, die Trittschäden im weichen Moorboden durch die schweren Tiere sind enorm, es findet durch die konzentrierte Haltung eine massive Eutrophierung der Magerböden durch Kot und Urin statt.
Das alles ist (für mich) so abwegig und hat mit verantwortungsvollem Naturschutz rein garnichts zu tun. Hier haben sich einzelne Personen (Funktionäre des NS) profilieren wollen und da es in der strukturschwachen Gegend an Arbeitsplätzen mangelt -früher arbeiteten fast alle Dorfbewohner des Sollings im Forst oder in den Buntsandsteinbrüchen, das ist alles weggebrochen- hat man dieses Projekt auch unter diesem Aspekt durchgezogen. Dazu kommt die wildfeindliche Ideologie der Landesforste, der Rothirsch wurde zum "großen roten Rindenfresser", das Reh zum "kleinen Knospenbeißer", neuerdings bei den Landesforsten BW zur "Ratte des Waldes". Nur ein totes Reh ist ein gutes Reh!
Wer diese stillen Waldmoore vor 70 Jahren besuchte mit Anblick von Rotwild und sie heute sieht mit Elektrozaun, Fahrweg hinein, Einfanggatter, und zertretene und zerrupfte Vegetation durch freigelassene Haustiere könnte das Heulen kriegen.
vG kaer
brome 22/02/2022 23:45
Prädestiniert für ein Wandbild; KLASSE. BG, Uwe