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Blättlein Naseweis

Blättlein Naseweis

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Blättlein Naseweis

Es saß ein Blatt am Baume,
das träumte vor sich hin
und seufzte: „Ach, dass ich kein Falter,
kein bunter Falter bin!“
Da kam der Herbst gegangen,
und siehe! Über Nacht
ward’s Blättlein goldig und purpurn.
Ach, war das eine Pracht!
Nicht lange, so rauschte der Herbstwind
und machte das Blättlein frei
und trug es empor in die Lüfte.
„Hei!“ jauchzte es da . „Juchei!“
Es gaukelte auf und nieder;
es schaukelte hin und her
und rief: „Jetzt bin ich ein Falter!
Juchheißa! Was will ich nun mehr!“
Der Herbststurm hat es gebettet
ins dürre Heidegras;
da liegt es nun zwischen den Halmen,
wird welk und matt und blass.
Und leise spricht das Blättlein,
ganz leise, als wie im Traum:
„Ach, säße ich doch noch immer
auf meinem Zweig am Baum!“

George Cabanis

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