Blick vom Brocken
Der Brocken und sein Umfeld, das Brockenmassiv, bestehen vorwiegend aus Granit (dem so genannten Brockengranit), einem plutonischen Gestein. Die Granitplutone des Harzes, der Brocken-, der Ramberg- und der Oker-Pluton, entstanden nach dem Ende der plattentektonisch verursachten Variszischen Gebirgsbildung im frühen Unterperm. Zunächst drangen basische und intermediäre Gesteinsschmelzen in die überlagernden Sedimente ein, kristallisierten dort aus und bildeten Gabbro- und Dioritmassive, beispielsweise den Harzburger Gabbro. Etwas später stiegen mehrfach saure, granitische Schmelzen auf und schufen sich eine große Magmakammer in etwa 3–5 km Tiefe, wo sie schließlich ebenfalls auskristallisierten. Der Brockengranit gehört zu den sogenannten S-Typ-Graniten, das heißt, seine Magmen entstanden durch die Aufschmelzung von Sedimentgesteinen, die während der Variszischen Orogenese tief (mehr als 10 km) in die Erdkruste versenkt worden waren. Im zirka 1,5 km breiten Grenzbereich zwischen Granit und Nebengestein, der sogenannten Kontaktzone, wurden die weniger tief versenkten Sedimentgesteine in der Umgebung der Magmakammer (überwiegend Grauwacke und Tonschiefer) durch die Hitze der Schmelze (etwa 750 °C) in verschiedene Hornfelse umgewandelt. Die Kuppe der Achtermannshöhe besteht aus solchem Hornfels, der dort heute noch dem Granit auflagert. Durch Erosion im Zuge der Hebung der Harzscholle seit der Oberkreide wurde die Hornfelshülle einschließlich des darüberliegenden Deckgesteins jedoch weitgehend abgetragen, wodurch der Granit großflächig freigelegt wurde. Da der Granit deutlich verwitterungs- und erosionsresistenter ist als die meisten übrigen Harzgesteine, bildet der Ausbiss des Brockenplutons mit dem zentral darin liegenden Brocken heute den am höchsten gelegenen Teil des Harzes mit dem Gipfel des Brockens als höchstem Punkt. Aber auch die Hornfelse, die ebenfalls widerständiger sind als die Sedimentgesteine, aus denen sie hervorgingen, haben bereits an der Herausmodellierung des Brockenmassivs einen gewissen Anteil gehabt.
Erst in jüngster geologischer Zeit, im Quartär, entstanden die typischen rundlichen Verwitterungsgebilde („Wollsackverwitterung“) des Granits sowie die Granit-Blockhalden des Brockens. Solche Blockhalden sind in Mitteleuropa außerhalb der Alpen sehr selten und schutzwürdig. Ihre Entstehung erfolgte überwiegend unter periglazialen Bedingungen, das heißt im Zuge der jüngsten Eiszeit. Die heutigen Blockhalden des Brockengranits, aber auch anderer Gesteine im Bereich des Nationalparks Harz, etwa im Odertal, sind daher über 10.000 Jahre alt. Bei ihrer Bildung spielte die physikalische Verwitterung, unter anderem in Form der Frostsprengung, eine entscheidende Rolle. So konnten die riesigen Berge aus locker aufeinandergestapelten Felsbrocken entstehen. 2006 wurden die Granit-Blockhalden des Brockens gemeinsam mit 76 anderen geotouristisch interessanten Geotopen als Nationaler Geotop ausgezeichnet.(Wikipedia)
alicefairy 23/03/2019 16:45
Super gezeigt, aber noch so viel Schnee?Lg Alice