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vielen Dank für diese profunde Analyse, in der ich mich gut verstanden fühle. Denn insbesondere die Beziehungslosigkeit auf den 2. Blick ist ein Thema, mit dem ich mich immer wieder beschäftige. (vgl. z.B. meine Bilder aus dem Kölner Strassenkarneval).
Lieber Bernd,
einerseits wird der Blick des Betrachters zentralperspektivisch in die Tiefe geführt, andererseits irritiert, weil das 'Versprechen' einer Bildorganisation nicht gehalten wird. Denn die vier Personen - und man könnte noch den Baum hinzunehmen - stehen in einer auffallenden Beziehungslosigkeit zueinander; keine handelt, alle blicken nur, und zwar in einer jeweils verschiedenen Verfassung in eine verschiedene Richtung, ohne dass der Betrachter verstehen könnte, was sie gerade beschäftigt. Das macht den Reiz des Fremdartigen in diesem Bild aus, der noch durch die Nähe und Intimität der Szenerie verstärkt wird. Dieser Reiz wird jedoch erst durch den Jungen im Vordergrund lebendig, dessen Blick zwar auch etwas Unbestimmtes hat, von dem man aber zumindest sagen kann, dass er die dargestellte Szenerie oder einen Teil von ihr betrachtet. So wird der Junge gleichsam zum Stellvertreter des Photographen, und damit gewinnt das Bild erst seine ganze Komplexität. Denn jetzt sieht man nicht nur die Blicke der dargestellten Personen, sondern in gewisser Weise auch den darstellenden Blick des Photographen, womit nicht nur das Gesehene, sondern auch das Sehen selbst zum Thema wird.
Herzliche Grüße
Lucius
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Bernd Rosenbach 23/10/2013 17:10
Hallo Lucius,vielen Dank für diese profunde Analyse, in der ich mich gut verstanden fühle. Denn insbesondere die Beziehungslosigkeit auf den 2. Blick ist ein Thema, mit dem ich mich immer wieder beschäftige. (vgl. z.B. meine Bilder aus dem Kölner Strassenkarneval).
Also danke noch mal.
Lieben Gruß
Bernd
Lucius Sombre 23/10/2013 16:43
Lieber Bernd,einerseits wird der Blick des Betrachters zentralperspektivisch in die Tiefe geführt, andererseits irritiert, weil das 'Versprechen' einer Bildorganisation nicht gehalten wird. Denn die vier Personen - und man könnte noch den Baum hinzunehmen - stehen in einer auffallenden Beziehungslosigkeit zueinander; keine handelt, alle blicken nur, und zwar in einer jeweils verschiedenen Verfassung in eine verschiedene Richtung, ohne dass der Betrachter verstehen könnte, was sie gerade beschäftigt. Das macht den Reiz des Fremdartigen in diesem Bild aus, der noch durch die Nähe und Intimität der Szenerie verstärkt wird. Dieser Reiz wird jedoch erst durch den Jungen im Vordergrund lebendig, dessen Blick zwar auch etwas Unbestimmtes hat, von dem man aber zumindest sagen kann, dass er die dargestellte Szenerie oder einen Teil von ihr betrachtet. So wird der Junge gleichsam zum Stellvertreter des Photographen, und damit gewinnt das Bild erst seine ganze Komplexität. Denn jetzt sieht man nicht nur die Blicke der dargestellten Personen, sondern in gewisser Weise auch den darstellenden Blick des Photographen, womit nicht nur das Gesehene, sondern auch das Sehen selbst zum Thema wird.
Herzliche Grüße
Lucius