Canal du Midi 09
Der Kanal „Canal du Midi“ verbindet die französische Stadt Toulouse mit dem Mittelmeer bei Sète. Das 240 km lange Bauwerk wurde von 1666 bis 1681 von Pierre-Paul Riquet unter der Herrschaft von Ludwig XIV. gebaut und umfasst 328 Kunstbauten (Schleusen, Aquädukte, Tunnel, Brücken usw.). Über die Garonne stellte der Kanal eine Verbindung zwischen dem Mittelmeer und dem Atlantik her. In den Jahren 1686 bis 1694 nahm der Festungsbaumeister Sébastien de Vauban noch zahlreiche Verbesserungen vor. Er veranlasste u.a. den Bau etwa 50 weiterer Durchlässe kleinerer Bäche und von Aquädukten über die Flüsse Cesse und Orbiel. In den folgenden Jahrhunderten wurden noch weitere Optimierungen vorgenommen und zusätzliche Zweigverbin-dungen geschaffen. Von 1844 bis 1856 wurde schließlich der Kanal de Garonne erbaut. Nachdem der Bau des Canal du Midi zu einem erheblichen wirtschaftlichen Aufschwung beigetragen hatte, sank seine Bedeutung mit dem Erscheinen der Eisenbahn. Mit dem Aufkommen der Autobahnen gingen die Warentransporte noch weiter zurück. Als Ausgleich entdeckte in den 1970er Jahren der Tourismus den Kanal für sich. Heute sind deutlich mehr Sport- und Hausboote als Frachtschiffe auf dem Canal du Midi unterwegs. Seit 1996 zählt der Canal du Midi zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Zu den besonderen Herausforderungen für den Hausbootfahrer gehört es, wenn einem auf dem schmalen Kanal eines der größeren Boote begegnet, wie hier die zum Hausboot umgebaute Peniche mit dem originellen Namen "Somewhere". Da scheiden sich die Freizeitkapitäne in diejenigen, die cool ihr Boot durch die Lücke steuern und die anderen, die hamstergleich am (Steuer-) Rad drehen und dabei Schweißausbrüche bekommen ;-)
Argens-Minervois, 23. September 2013
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