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Wilfried 1


Premium (Pro), Mittelfranken

DAS MAIKÄFERLEIN

1841 verfasste Alexander Kaufmann sein Gedicht Maikäfers Freierei, welches nur kurze Zeit später unter dem Titel Kleines Liedlein für die Maikäfer zur Vereinshymne des Maikäferbundes wurde:

Maikäferlein wollt freien gehn,
Maikäfer, flieg!
Goldkäfer sprach: "Ei, sei doch klug,
Bist ja noch lang nicht schmuck genug."
Maikäfer flieg!
"Wie sollt ich denn noch schmucker sein?"
"Ei, wie man doch so fragen kann?
Schaff' dir erst goldne Flügel an."
Maikäferlein wollte freien gehn,
Hirschkäfer sprach: "Ei, sei doch klug,
Bist ja noch lang nicht schmuck genug."
"Wie sollt ich denn noch schmucker sein?"
"So schaff' dir doch ein Prachtgeweih,
Als ob dein Vater König sei!"
Maikäferlein wollt freien gehn,
Mistkäfer sprach: "Ei, sei doch klug,
Schaff' erst dir guten Wohlgeruch!"
Maikäferlein flog weit und breit:
"Wo kauft man goldne Flügelein,
Wo Hirschgeweih, wo Düfte fein?"
Maikäferlein flog lang umher,
Und flog vergeblich manches Jahr
und ward nicht schöner, als es war.
Da hing es endlich trüb den Kopf
und sprach: " Ich arm Maikäferlein,
Jetzt bin ich alt und kriege kein'. - "
Die Moral:
Und was man lernt aus diesem Lied?
Maikäfer flieg!
Wer alt ist, kriegt kein Weiblein mehr,
Maikäfer flieg!

Der Maikäferbund war ein spätromantischer Dichterkreis und existierte zwischen 1840 und 1848.

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