Das Monument von Rieden
Wir schreiben das Jahr 1840. Königliche Ingenieure schritten durch die Fluren des Allgäus. Sie vermaßen das Land und deuteten einen möglichen Streckenverlauf der Eisenbahnlinie an, die Hof an der sächsischen Landesgrenze mit Lindau am Bodensse verbinden sollte. Ein Projekt von gigantischen Ausnaßen. Zu Ehren des Königs von Bayern taufte man es auf den Namen Ludwig-Nord-Süd-Bahn.
Naturgemäß kämpten die Eisenbahner in den Bergen des Allgäus mit großen technischen Schwierigkeiten. Doch noch bevor die bahn in die Nähe der Alpen kam, stellte sich ihr ein ganz anderes Hinderniss entgegen:
Martin Rid, seines Zeichen Großbauer und "Landrat von Schwaben und Neuburg" Ein Mann von politischer Bedeutung, aber was viel wichtiger war: ein echter Allgäuer.
Martin Rid besaß rund um das kleine Dorf Rieden herum ein beachtliches Stück Land. Und genau hier sollte die Bahn geradeaus durch seine Felder verlaufen.
Aber nicht mit Martin Rid. Er kämpte das die Bahn weiter östlich gebaut wurde und so nicht seine Felder zerschnitt. Nach Monaten von Streit gab dann München nach und am 1. September 1847 dampte dann der erste Zug durchs Allgäu. Von den Feldern des streitbaren Bauers hielt er einen respektvollen Abstand.
Und weil Martin Rid ein gottesfürchtiger Mensch war, ließ er 1848 zum dank eine Art "Monument" errichten. Seit dem wacht die Gottesmutter Maria in dem dreizehn Metern hohen Bauwerk über das Allgäu und die Ländereien des Martin Rid.
02.10.2011
Julian en voyage 12/10/2011 13:57
Roman, das wirkt richtig stark, wie der Zug scheinbar beiläufig durch die vom Abendlicht wirkungsvoll illuminierte Landschaft rollt und dabei von der Marienstatue aus dennoch ein paar Betrachter findet...;-)Viele Grüße,
Julian
Thomas Reitzel 05/10/2011 21:17
Durch den Weitwinkel wirkt der Abstand der Bahnlinie vom Monument viel größer als er tatsächlich ist.Der lange Schatten gibt Tiefe.
VG, Tom