Das Schicksal einer Stadt
Gebaut in den 1960er Jahren wurde das Olympiastadion in Phnom Penh, Kambodscha, nie zu dem genutzt was sein Name eigentlich suggeriert.
In der Geschichte einige Male für diverse Sportveranstaltungen genutzt, etwa für zwei Spiele zwischen Australien und Nordkorea bei der Weltmeisterschaftsqualifikation 1966, wurde dieser zentrale Ort vor Allem in der Zeit Kambodschas dunkelster Geschichte bekannt.
Am Morgen des 12. April 1975 wurden hier die letzten Amerikaner und für diese arbeitende kambodschanische Staatsbürger per Hubschrauber evakuiert. Im Rahmen der Operation "Eagle Pull" sollten diese vor den herannahenden Truppen der "Roten Khmer" in Sicherheit gebracht werden. Fünf Tage nach der erfolgreichen Durchführung wurde die Stadt, die als letzte Bastion der kambodschanischen Republik galt, von den Anhängern Pol Pots besetzt und durchlebte, wie der Rest des Landes, ein Jahre dauerndes Inferno, dessen Nachwirkungen bis in die Gegenwart in allen Teilen der Bevölkerung spürbar sind.
Mitten im Zentrum der scheinbar aus allen Nähten platzenden Stadt, ist es heute Anziehungspunkt und Rückzugsort für die gestresste Bevölkerung der südostasiatischen Hauptstadt. Neben noch regelmäßig stattfindenen Fußballspielen, der kleinen Phnom Penher Klubs, werden die Ränge liebend gern für Aerobicübungen genutzt, was immer wieder ein belustigendes Schauspiel in den Nachmittags- und Abendstunden darstellt. Auf dem Dach befindet sich außerdem ein unter Touristen sehr unbekanntes Schwimmbad, in dem man bei einigen Bahnen den Stress der Arbeit wunderbar vergessen kann. Für offizielle Veranstaltungen nahezu vernachlässigt, verfällt das Olypmpiastadion nun immer mehr. Bleibt zu hoffen, dass es nicht der Profitgier Kambodschas neuer Eliten zum Opfer fällt.
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