Der Rastplatz mitten im Moor - Hamra Nationalpark
Am Nordeingang des Hamra-Nationalparks führt direkt vom Parklatz ein schmaler Bohlenpfad zu "unserem" abendlichen Rastplatz mit Feuerstelle. In Deutschland undenkbar! Da muss man sich teilweise um Verbotsschilder herumschlängeln. Hier wird man in die Natur eingeladen. Die Rastplätze in Schwedens Nationalparks und kleineren Naturreservaten werden fast täglich von den Rangern mit frischem Feuerholz versorgt und sind top sauber.
Als ich gestern in unserer Dienstbesprechung davon erfuhr, dass in Brandenburg gerade eine "Schutzgebietsschilder-Verordnung" erarbeitet wird und ein "Schutzgebietsschilder-Kataster" (!) angedacht ist, dachte ich gleich an dieses Foto und muss das hier einstellen. Schon erstaunlich, dass wir in Deutschland mit unserer Natur alles für "Sorgen" haben! Ich bin seit fast 50 Jahren im ehrenamtlichen und über 3 Jahrzehnte im behördlichen Naturschutz tätig, aber mittlerweile fehlt mir nahezu jegliches Verständnis für "deutschen" Naturschutz!
Und wenn mir hier jetzt wieder jemand erzählen will, dass das ja in Schweden was ganz anderes ist und es nicht so viele Leute gibt: Die Schutzgebiete in Schweden sind durchaus sehr gut besucht, von Heimischen wie Touristen! Nur 4 Millionen Berliner haben die nicht, das stimmt!
Torsten Hartmann Photography 26/11/2023 18:18
Schön in Szene gesetzt, der Steg verleiht dem Bild eine schöne Tiefe.Achim Oetzel 24/11/2023 20:45
Schöne Serie - bin noch eingeschränkt -LG Achim
Wolfg. Müller 24/11/2023 17:56
Viel hast du hierzu schon geschrieben und einiges gut erklärt, vieles wurde nun von anderen hinzugefügt. Da kann ich mich nur noch kleinlaut anschließen, bin aber voll begeistert. Von allem, vom Foto bis zu deinen Aktionen. Alle Achtung vor deinem Wissen und Können. Weiterhin wünsche ich dir, lieber Frank, viel Freude und alles Gute.Gruß Wolfgang
Werner Bartsch 23/11/2023 17:47
Ich kenne derartige Moore in den borealen Wäldern Schwedens und Finnlands.Wunderschön ist es da - und vor allem ruhig ( von Kanada ganz zu schweigen ).
An die deutschen Verhältnisse des Reglementierens habe ich mich mittlerweile angepasst; mit nunmehr über 70 Jahren auch das Aufregen abgewöhnt - zumal sich nie etwas ändern, sondern, wie du schreibst, alles eher schlimmer wird.
Dass wir in D leben, sollte man aber trotzdem nicht ganz außer acht lassen :
es macht , neben der ungebremsten Bauwut ( tägl. werden in D 88 Fußballfelder zubetoniert!) , auch etwas aus, ob wir 84 Millionen - oder wie in Schweden - nur 10,5 Mill Einwohner auf der verfügbaren Fläche haben.
Und die Schweden haben für ihre 10 Mill EW noch fast 100.000 Quadratkm mehr als wir zur Verfügung. Da wirds dann dort , auf die Fläche bezogen, schon etwas ruhiger - und die Schilder werden unnötig .
LG Werner
Hans-Peter Bigler 23/11/2023 14:01
Diese Sorgen um den Schilderwahn kenne ich zur Genüge.Habe aber Verständnis, dass man schützen will was rar ist.
ABER, das ist wie wenn Du Dich mit dem Messer geschnitten hast, dan verarztest Du das. Wenn man Dir aber vorher sagen und sich vorbildlich Verhalten würde wie man ein Messer führt, würde die Verletzung nicht geschehen.
Leider wird in der Schule diese Verantwortung auf die Eltern abgeschoben. Diese sind aber die Meisten nicht in der Lage hier ein Vorbild zu sein, weil sie es selber auch nicht gelernt haben!
Übrigens, und darum geht es ja hier, ein schönes, Ruhe ausstrahlendes Bild ;-))
LG Hans-Peter
Joachim Irelandeddie 23/11/2023 12:48
Eine sehr gute und schöne Aufnahmke die du hier von der Feuerstelle und dem Bohlenweg dorthin gemacht hast! Ich habe mir natürlich deinen ausführlichen Bericht dazu durch gelesen und kann deine Gedanken dazu sehr gut nachvollziehen und verstehen! Manchmal hat man das Gefühl, hier bei uns wird alles verordnet und reglementiert und vor allem übertrieben. Was da zur Zeit auf Bundes- und auch auch Landesebene so grün beschlossen wird, lässt mich nur den Kopf schütteln! Irgendetwas läuft da falsch in so manchen Köpfen und ein Ende von diesem Wahn ist nicht abzusehen! Normal ist das nicht!LG eddie
Krebs 23/11/2023 12:00
Du sprichst mir aus dem Herzen. Das war aber vor 50 Jahren auch so. Als Lehrling war ich zuerst an der Ostsee zelten und hatte den deutschen Zustand erfahren. Das nächste Jahr fuhren wir in die Tatra auf den Zeltplatz bei Stara Lesna und waren sofort begeistert. Jeden Abend flackerte vor jedem Zelt ein Feuer. Kein Anmelden mit Form-Anmeldekarte im Januar, sondern hinkommen und loszelten. Trotzdem war Ruhe und Ordnung. Kein Parkticket zu zig Mark, hinkommen und parken. Abgesehen von der herrlichen Hochgebirgswelt war das auch ein Grund, warum wir nunmehr hierher fuhren. Genauso im Slowensky Rai. Und jetzt ist das, abgesehen von paar polnischen Neureichen, immer noch so. Den Zeltplatz bei Stara Lesna gibt es immer noch, der ist auch o.k.Beste Grüße, Peter
Urs E. 23/11/2023 11:45
Ich kann dich auf der einen Seite sehr gut verstehen. Die vielen Verbotsschilder nerven mich auch in der Schweiz. Aber weshalb müssen sie angebracht werden?Weil der Inidvidualismus bis zum Exzess ausgelebt wird. Jeder hat das Gefühl: ICH kann machen, was ICH will. Wo bleibt der Gemeinschaftssinn, die Rücksichtsnahme auf Natur und die anderen Waldbegeher.
Auf jeden Fall möchte ich dir sagen: Ich freue mich darüber, dass es Leute wie dich gibt, die sich für die Natur einsetzten. Danke!
Günther Metzinger 23/11/2023 11:34
Vielleicht sind die Schweden aber auch vernünftiger. Was ich in der Natur erleben, z.B. Müll entsorgen vom Kinderwagen bis Autoreifen alles dabei. Oder Hundebseitzer, die ihre Hunde nicht im Griff haben und selbst während der Setzzeit ihre Hunde frei herumlaufen lassen und noch pöbeln, wenn man sie freundlich anspricht. Die größte Sorge ist aber unser Verbrauch an Fläche sowohl für die Landwirtschaft wie für Hausbauer und Industrieansiedlung. Wo gibt es bei uns noch Flächen, die nicht vom Menschen vereinnahmt werden. Das sieht in Schweden schon etwas anders aus.Viele Grüße Günther M