Der Traum von Freiheit

Der Traum von Freiheit

Löwenchef im Zoo Neuwied

Diese stolzen, anmutigen, wunderschönen Raubtiere im Zoo stimmen mich immer wieder traurig, denn ich finde, ihnen merkt man ganz besonders an, dass ihre kleine, von Gittern begrenzte Welt einfach nicht ausreicht.
Ein Gehege vorher war ein wunderschöner, sehr großer Tiger, der mit stumpfem Blick und teilnahmslos herabhängendem Unterkiefer auf und ab und auf und ab und auf und ab lief - ihm war deutlich anzusehen, er hatte sich längst aufgegeben.

Dieser stattliche Herr hier, lag mit diesem - wie ich finde - sehnsuchtsvollen Blick im Gehege, wenig später hatte auch er seinen Marsch auf und ab und auf und ab und auf und ab wieder aufgenommen - er allerdings aufmerksam, beinah fordernd, fast so, als warte er auf den Tag, an dem die Gitter endlich zurückweichen und ihm seine Freiheit und seine Heimat nicht länger verwehren würden.

Klar wär ein Zootier in seiner natürlichen Umgebung längst nicht mehr überlebensfähig, nichts desto trotz haben sie die Freiheit - auch wenn sie sie vielleicht noch gar nie erlebt haben - im Blut und noch lange nicht vergessen.