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Die Spuren deutscher Siedler 03

Die Spuren deutscher Siedler 03

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Thomas Heinick


Premium (World), Erfurt

Die Spuren deutscher Siedler 03

Die ersten Gruppen deutscher Einwanderer kamen zwischen 1764 und 1767 nach Georgien. Deutschland war vom Siebenjährigen Krieg verwüstet und nach den Jahren politischer Unruhen, religiöser Verfolgung und des Hungerns versuchten die deutschen Siedler im Kaukasus einen Neuanfang. Katharina II. hatte zahlreiche Ländereien der Region zur Besiedelung freigegeben. Den Siedlern wurden zur Motivation zahlreiche Privilegien wie die freie Wahl des Siedlungsortes, Glaubensfreiheit, Selbstverwaltung sowie die Befreiung von der Steuer und vom Militärdienst zugesichert. Die größte deutsche Auswanderungswelle nach Georgien gab es zwischen 1817 und 1819. Über 2.500 Aussiedler aus Baden-Württemberg machten sich auf die 4.000 km lange Reise. So entstanden etliche sogenannte „Schwabendörfer“ In der Blütezeit lebten ca. 45.000 Deutsche im Kaukasus. Mit der Machtübernahme der Kommunisten wurden die Bewohner der deutschen Dörfer nach Sibirien oder Kasachstan deportiert.
Erst 10 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges durften die Deutschen zurückkehren. Nur wenige machten davon Gebrauch, zumal die Dörfer oftmals zerstört oder neu besiedelt waren. Auch heute noch gibt es zahlreiche architektonischen Zeugnisse der deutschen Besiedlung.
Das Bild zeigt ein ehemaliges deutsches Sanatorium, zu dem ein ganzer Gebäudekomplex in einem Park gehört. Leider waren die Etagen abgeschlossen, so dass wir nur das Treppenhaus betreten konnten.

Commenti 4

  • Mojmir 24/01/2021 17:36

    Tolle Dokumentation! Eine Klasse Serie!
    Danke für die Info!
    LG Mojmir
  • Herbert Rulf 20/01/2021 22:14

    Die gleiche Geschichte wie die der Wolgadeutschen. Allerdings wurden deutschen Siedler bzw. ihre Nachfahren nicht schon zu Beginn der kommunistischen Machtübernahme (also 1917) nach Sibirien und Kasachstan "umgesiedelt" sondern erst bei Eintritt der Sowjetunion in den 2. Weltkrieg, weil Stalin befürchtete die deutschstämmigen Siedler würden auf Seiten Deutschlands in den Krieg eingreifen. Von den Kommunisten wurden bis zu diesem Zeitpunkt lediglich ihre Einzelhöfe zu großen Kolchosen zusammengelegt. Nach dem Ende der Sowjetunion sind ca. 4 Millionen von ihnen als sogenannte Spätaussiedler nach Deutschland ausgewandert. Viele hatten sich auch in Sibirien und Kasachstan trotz Verbots die deutsche Sprache erhalten, etliche aber auch die russische "Trinkkultur" angenommen.
    Die beiden Fotos des Sanatoriums finde ich sehr gut und bin erstaunt wie gut du den großen Lichtkontrast bewältigt hast. 
    Viele Grüße zum späten Mittwoch.
    Herbert
  • Benita Sittner 20/01/2021 20:56

    ...mir gefällt es in Farbe...man kann sich vorstellen wie schön es einmal war....
    VLG Benita
  • Vitória Castelo Santos 20/01/2021 18:14

    Ein sehr attraktives Foto!
    LG Vitoria