Ebenästige Rentierflechte (Cladonia portentosa)
Unter den strauchförmig wachsenden, als Rentierflechten bezeichneten Arten ist Cladonia portentosa wegen der allseitswendigen Endästchen und der in Aufsicht oft deutlichen Öffnungen an den Verzweigungsstellen relativ gut zu bestimmen. Andere Arten haben meist einseitig gebogene Endästchen und weniger auffällige Öffnungen dazwischen. Dennoch bleibt eine saubere Artabgrenzung oft schwierig, weil die genannten Merkmale nicht immer eindeutig ausgebildet sein müssen.
Die Ebenästige Rentierflechte ist im niedersächsischen Heidegebiet regelmäßig zu finden und wächst dort, wie hier sichtbar, gerne in lückigen Beständen der Besenheide. Das Bild wurde zu Jahresbeginn in der Nähe von Handeloh aufgenommen.
Bernd28 27/01/2015 20:38
Mit Flechten kenne ich mich nicht so gut aus, aber die Flechte hast Du gut in Zene gesetzt.Sehr schönes Makro!!
VG Bernd
MykoPeter 11/01/2015 13:49
Danke an alle für die netten Rückmeldungen und weiteren Hinweise!Der zuletzt von Ulrich angesprochene Nachteil trifft natürlich ins Schwarze, denn bei Motiven mit weniger dicht angeordneten, für präzises Scharfstellen geeigneten Details sind ausreichend gleichmäßige Abstände zwischen den Aufnahmen sehr schwierig herzustellen.
Viele Grüße - Peter
Ulrich Kirschbaum 10/01/2015 17:34
@Peter, besten Dank für die ausführliche Darstellung Deiner Stacking-Methode. Im Gegensatz zu Dir bewege ich immer das Objekt (Schlitten o.ä.) ... vielleicht sollte ich auch einmal den Fokus verändern. Dein exzellentes Bild spricht zunächst einmal für Deine Methode. Um anschließend andere Einflussparameter ausschließen zu können, müsste ich das gleiche Objekt, unter gleichen sonstigen Bedingungen, erneut fotografieren, um vergleichen zu können.Wäre ich doch nur schon Rentner :-) ;-) :-( ...
mfg Ulrich
P.S. Einen (theoretischen) Nachteil Deiner Methode sehe ich darin, dass man beim Drehen am Fokussierring vermutlich kaum gleichmäßige Abstände zwischen den Einzelbildern herstellen kann (das geht z.B. Mit dem Fokussierknopf am Mikroskop wesentlich exakter). Angeblich benötigen die Stackingprogramme für optimales Arbeiten diese gleichen Abstände zwischen zwei Bildern. Aber grau ist alle Theorie!
Ulrich Schlaugk 10/01/2015 12:04
Sauber aufgenommen dieses wuselige Geäst. Meine Anerkennnng.Ich will eine weitere Stackingmethode schildern: Wenn das Motiv keine besondere Tiefe hat, z B Krusten- oder Blattflechten, fokussiere ich Lifeview mit der Ein-Feld-Meßmethode.
Dabei gehe ich mit dem Meßrahmen von links unten nach rechts oben durch das Bild.
Das gibt mit Helicon Focus kaum Halos.
Die Rentierflechte hätte ich aber mit dem Schlitten aufgenommen.
Ich benutze für Makros nur Lifeview
VG Ulrich
Burkhard Wysekal 08/01/2015 0:31
Danke Peter, ich benutze bei kleinen Objekten zwar einen Makroschlitten, aber nur damit ich das Stativ nicht verstellen muß. Im Prinzip gehe ich genauso vor wie Du, nennt sich wohl Fokusstacking. Allerdings schaue ich durch das Kameraokular oder den Winkelsucher. Mit Lifeview habe ich nichts am Hut....;-)).LG, Burkhard.
MykoPeter 08/01/2015 0:05
@Ulrich und Burkhard:Nun bin ich ein wenig überrascht, denn meine Methode ist vermutlich viel simpler als die erfahrenerer ‚Stacker‘: Die auf dem Stativ ohne Einstellschlitten befestigte Kamera richte ich in der gewünschten Weise aus, visiere zunächst das nächstgelegene Detail an und stelle im Lifeview-Modus bei 10facher Vergrößerung auf dem Ausklappmonitor scharf und löse aus. Diesen Vorgang wiederhole ich in der Folge mehrfach, indem ich den Fokus jeweils um einen minimalen Betrag verändere. Wenn ich auf diese Weise bis in den entfernteren Motivbereich gelangt bin, beende ich.
Um randnahe Bilddetails möglichst in die optimale Ebene zu bekommen nutze ich das AF-Messfeld nur, um die Entfernung in Relation zu zentraler gelegenen Details einzuschätzen, d.h. vor dem Auslösen richte ich das Messfeld auf ein geeignetes, näher zur Bildmitte liegendes Detail. Nach einigem Hin- und Herfokussieren klappt das ganz gut. Frühere Versuche, auch bei weit dezentral verschobenem AF-Messfeld auszulösen, führten beim Zusammenrechnen der Einzelaufnahmen oft zu doppelten Konturen und starkem Versatz.
Zum Stacken benutze ich ganz überwiegend CZP, gelegentlich auch Helicon Focus. Nach dem üblichen Einlesen und Ausrichten der Bilder wähle ich in CZP dann meistens ‚Pyramid Maximum Contrast‘ zur Fertigstellung.
Möglicherweise sträuben sich manch gestandenem Fotografen die Haare, wenn er dies liest, aber das ist bislang meine ‚Methode‘.
Burkhard Wysekal 07/01/2015 18:34
Wahrlich sauber durchgestackt. Wie man das in Lifeview so gut hinbekommen kann, ist mir ein Rätsel.Ich könnte die Schärfebeurteilung vor Ort nur mit meinen Winkelsucher realisieren.
Ich wünsche Dir auch ein wunderschönes neues Jahr...:-).
LG, Burkhard
Ulrich Kirschbaum 07/01/2015 18:01
@Peter, wenn das ein Stack ist, frage ich mich (und natürlich Dich), wie Du die Halos umgangen hast (nachträglich lässt sich so etwas bei diesem Gewirr sicher nicht von Hand eliminieren).Kannst Du etwas über Deine Stackingmethode verraten?
mfg Ulrich
MykoPeter 07/01/2015 14:15
Guten Tag Ulrich,herzlichen Dank für die freundliche Bewertung meines Bildes – wobei mir klar ist, dass ich von Deiner Fertigkeit und der vieler anderer Community-Teilnehmer weit entfernt bin. Die Schärfentiefe ist indessen schon das Ergebnis eines Stacks aus 12 Aufnahmen im Lifeview.
Für das neue Jahr wünsche ich natürlich auch Dir alles Gute, verbunden mit der Hoffnung, weiterhin von Deinem großen Flechten-Erfahrungsschatz profitieren zu dürfen!
Viele Grüße - Peter
Ulrich Kirschbaum 06/01/2015 23:31
Gut, dass die Computerpause vorüber ist!Ich bin erstaunt, dass Du mit f 8 eine derart große Schärfentiefe hinbekommst (ein Stack kann das ja wohl nicht sein, weil bei einem solchen in dem Gewirr von Ästchen sicher Geisterbilder aufgetaucht wären).
Ich wünsche Dir alles Gute für das neue Jahr ... und mir viele solcher exzellenten Bilder von Dir.
mfg Ulrich