Ein lebender Stein...
... der hüpfen kann. Tut er aber kaum. Wenn die Tiere sich nicht bewegen und man von oben drauf sieht, leicht zu übersehen.
Die gute Sichtbarkeit in dieser Perspektive täuscht etwas. Einerseits habe ich ihn sanft durch meine Bewegungen vor den dunkleren Stein manövriert. Gar nicht so einfach, die versuchen immer den Kopf wegzudrehen, zeigen gern nur die Schmalseite. Zum zweiten habe ich die Konturen durch selektives Schärfen des Hauptmotivs beim Verkleinern etwas hervorgehoben.
Etwas wundert mich. Habe leider keine Tiere mit richtig ausgebildeten Flügeln gefunden. Dabei habe ich gesucht. Wäre auf die Farbe gespannt gewesen. Andererseits gibt es sehr viele ganz kleine Minis von weniger als 0.5 cm, die schon fast genauso aussehen. Rote Liste.
04.08.07 Ödgelände Waldkirch, zum Glück Bahneigentum, sonst wärs schon futsch.
Mar-Lüs Ortmann 15/07/2008 8:09
Hallo ElisabethAnlässlich meiner neuen Versuche, auch einmal ein paar Tiere dieses jüngeren Alters zu finden - Tiere, die die meisten Häutungen und die Imago-Lebensphase noch vorsich haben - bin ich zu diesem eindrucksvollen Bild zurückgekehrt.
Was ich vorher - bevor ich dein Bild und deine und anderer Quellen Infos gelesen hatte - nicht fand, weil ich nicht wusste, wonach ich suchen sollte, bzw. weil ich nicht wusste, welches Outfit genau ich zu erwarten hätte ... die jungen Ödlandschrecken betreffend - habe ich dieses Jahr wenigstens ansatzweise geschafft. Habe jetzt Mitte Juli einige junge, etwa 1cm lange Exemplare mit ähnlich kurzen Flügelansätzen gesichtet. Habe auch das eine oder andere Bild machen können. Vielleicht stelle ich es irgendwann mal aus. Aber mich beeindruckt es immer noch, dass du dieses sehr kleine Exemplar gefunden und überhaupt gesehen hattest.
Wie machst du das bloß! Mir ist klar, dass auch diese kleinen und dass auch die Larven etwas fressen müssen, um sich entwickeln zu können. Sie müssen also schon oberirdisch unterwegs sein. Aber sobald solch Schrecke mit diesen Sprungbeinen ausgestattet ist, krabbelt es doch sicher nicht mehr nur zwischen dem Geröll einer Trockenwiese herum.
Wenn solch ein kleines Exemplar nun springt, erkennst du dann schon während des Sprunges, dass es eine Ödlandschrecke ist? Ich sehe das irgendwie vorher immer nicht. Ich muss nach jeder gelandeten Kreatur, die ich aufgescheucht und die von mir weggesprungen ist, gucken gehen, was es war. Meist sind es Tiere ganz anderer Arten, oder es sind trockene kleine Schneckenhäuser, denen ich unabsichtlich einen Stups gegeben und dich ich weggestippt hatte, weil ich von die Grashalme getreten war, an denen sie klebten.
Ich bücke mich hundert Mal nach etwas Gesprungenem, Gefallenem, Gelandetem ... und nur in einem von hundert Fällen war es dann eine junge Ödlandschrecke.
Grüße von der verduzzt schauenden Mar-Lüs
Marianne Th 25/08/2007 10:57
Durch deine fachlich so interessanten Anmerkungen bin ich auf dich aufmerksam geworden und war neugierig auf deine Bilder. Sonst wäre mir diese schöne Heuschrecke entgangen. Brilliant, wie gut ihre Farben zu dem Granit (?) passen.LG marianne th
Elisabeth Hoch 19/08/2007 1:20
Ja, am oben bezeichneten Tag fotografiert. (4.8., exifs sind im Bild). Mehrere, es gab zu dem Zeitpunkt wohl noch kaum erwachsene, voll geflügelte Tiere. Ich hatte extra mehrfach geschaut und nichts gesehen. Jetzt allerdings sind dort endlich etliche fertige Imagos. Die sind leichter zu finden, eben weil sie auffliegen. So viele wie an deinem Standort (hab deine Bilder sehr bewundert), sind es allerdings nicht. Es gibt massenhaft Eidechsen dort in allen Größen. Die werden unter den Larven aufräumen, nehme ich an. Es gab aber neben diesen schon fast erwachsenen Tieren auch ganz kleine Nymphen, die vermutlich auch mal Ödlandschrecken werden, dem Aussehen nach. Muss an einem ruhigen Tag unbedingt noch mal hin.Mar-Lüs Ortmann 18/08/2007 23:23
Hallo ElisabethHabe deine schönen Ödlandschrecken auch bewundert . Sage bitte mal ... hast du die kleine Nymphe jetzt - im August - gefunden? Ich dachte, dass man jetzt - während der späten Saison - nur noch ausgewachsene geschlechtsreife und flugfähige Exemplare finden kann. Nach der Paarung werden die Eier abgelegt, diese überwintern und sobald sich die ersten warmen Frühlingstage einstellen, schlüpfen die Larven (Nympfen, wachsen und häuten sich mehrmals während der Saison bis zur Geschlechtsreife im Hochsommer. Nach diesem Lebensjahr sterben sie dann, dachte ich. Dem ist wohl nicht so?
Grüße
Jo Kurz 06/08/2007 20:36
eine grossartige aufnahme, nicht nur wegen der seltenheit des tieres,auch rein als bild ausgesprochen harmonisch und ästhetisch!
gruss jo
Don Fröhlich 06/08/2007 20:33
Einfach genial fotografiert, und überhaupt gefunden...Gruß Ingolf
Clarissa G. 05/08/2007 21:27
Perfekt getarnt! Einfach unglaublich - ein tolles Bild und Respekt, dass Du ihn überhaupt entdeckt hast.lg Clarissa
Karin Mohr 05/08/2007 16:46
Der sieht ja klasse aus - super wie er an seine Umgebung angepasst ist!Gruß Karin
Elisabeth Hoch 05/08/2007 12:27
@Gila: Eigentlich nix nachbearbeitet. Etwas nachschärfen sollte man beim Verkleinern ja immer. Hab nur den Stein im Hintergrund eben davon ausgenommen. Alles andere so gelassen. Auch den geringen Kontrast. Es war schon ziemlich spät abends und kaum noch Licht. Ist meiner Meinung nach übrigens das letzte Larvenstadium einer Blauflügeligen Sandschrecke. Sehr selten, aber z. B. auch in Freiburg am ehemaligen Güterbahnhof. Dort gibt es auch etliche Zygaenas, aus dem gleichen Grunde wie hier. Müsste für dich sehr gut erreichbar sein. Und würde mich nicht wundern, wenn dort noch ganz andere Schätze zu finden sind, die anderswo längst tot gemulcht wurden. Seit die freizeitelnden Leute vor Zecken so Angst haben, werden ja die ehemals reichhaltigen bunten Bankette an den Wegen, Ufern und Böschungen rappelkurz gehalten.edit: Machdem ich doch noch Adulte in einem anderen Teil des Geländes gefunden habe, tendiere ich auch bei der Larve jetzt zu Oedipoda caerulescens, Blauflügelige Ödlandschrecke.
Gila W. 05/08/2007 12:10
Eine Aufnahme bei dem man wieder ins Staunen kommt, was die Natur alles hervorbringt.So was muss man erst mal entdecken.
Fototechnisch eine hervorragende Aufnahme, des "lebenden Steins". Die dezente Nachbearbeitung ist dir sehr gut gelungenL
G Gisela
F R A N K 05/08/2007 9:34
Tarnung ist alles ;-)Petra Sommerlad 05/08/2007 0:41
Das ist einfach phantastisch...er sieht aus als hätte er Pompeji überlebt. LG PEtraGunter Henrich 05/08/2007 0:38
das sieht ganz nach einer gemeinen dornschrecke aus.die hast du super in szene gesetzt. ein klasse makro, so einem ähnlichen bin ich auch begegnet.lg gunter
Oliver Schiebek 04/08/2007 23:36
klasse makro, feine tarnung. warum erinnern mich die hinterbeine von heuschrecken immer an hähnchenschenkel?vg oliver