Matthias von Schramm


Premium (World), Hamburg

Ein Lebensausschnitt

... wie viele Bilder. Am 14.2.2009 unterwegs mit Frau Fleck



Dazu ein neuer Text

Ich liebe eben 1er Teil

Mit siebzehn hat man noch Träume. Mit Fahrrad und Strohhut will ich über Inseln fahren, die Wolkenbilder anhalten und sie mit den Sternbildern vergleichen. Ich will Bauklötze staunen und weiße Kleider tragen. Ich will im Wind wehen. Und keiner soll mich rausholen.

Mit achtzehn laufen französische Filme im Kopf ab. Mein Kater heißt Fritz. Wenn überhaupt, dann soll es der Mann fürs Leben sein. Mit schwarzen Locken und leicht heiserer Stimme. Ich ändere mein Schriftbild von ordentlich - nach flott. Und ich schlafe zum ersten und letzten Mal mit Peter Panowski aus dem Deutschleistungskurs.

Mit zwanzig sind Mädelabende der einzige Ausweg. Wir sind bald alle Teemischungen durch. Die Wohnung wird langsam zu klein für meine Garderobe. Arbeit? Büro oder Menschen ist noch nicht entschieden. Studium? Gosse oder Geld, mal sehen. Der Professor hat mich neulich so angesehen, als würde ich garantiert im Leben etwas verpassen. „Sie sind zu fleißig!“, sagt er zu mir. Das Arschloch mag wohl keine fleißigen Mädchen.

Mit dreißig zum ersten Mal mit Norbert nach Griechenland. Der erste schlimme Streit. Der Heiratsantragversuch. Dann bei Oliven und Wein in die Sonne sehen. Sich auseinander geliebt, aber die Kleine gezeugt. Olivia wird sie heißen. Schwanger sein heißt Frau sein. Mehr Haus als Hülle bin ich. Und ich bin weder kalt, noch unglücklich. Ein Baustein fehlt. Weil immer etwas fehlt. Zellulite ist Kunst am Bau. Die Adern des Lebens laufen blau an in meiner Brust. ...

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