Anja Rodekirchen


Free Account, Mainhausen

Einwanderer aus Asien...illegal ;-)



Der Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis) ist ein Käfer aus der Familie der Marienkäfer (Coccinellidae). Er wird auch als Vielfarbiger Marienkäfer oder Harlekin-Marienkäfer bezeichnet. Ursprünglich kommt die Art aus Japan und China und wurde Ende des 20. Jahrhunderts zunächst in die USA und dann auch nach Europa zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingeführt. Inzwischen tritt er an vielen Stellen massenhaft wild auf, und man befürchtet, dass er einheimische Marienkäfer-Arten und auch andere Arten verdrängt. Er kann Hausbesitzern sehr lästig werden, da er im Herbst große Schwärme bildet, die in Häusern überwintern.

Die Käfer erreichen eine Körperlänge von sechs bis acht Millimetern und werden fünf bis sieben Millimeter breit. Sie haben eine extrem variable Färbung. Die Farbe der Deckflügel variiert zwischen hellgelb und dunkelrot, dabei können die schwarzen Flecken, von denen die Käfer meist 19 besitzen, so ausgeprägt sein, dass es erscheint, als ob ein schwarzer Käfer beispielsweise rote Punkte trägt. Die schwarzen Punkte können auch schwach ausgeprägt sein oder komplett fehlen. Das Halsschild ist hell-gelblich und wird mittig durch eine schwarze „M“- bzw. „W“-förmige Zeichnung charakterisiert. Dieses Merkmal kann so stark ausgeprägt sein, dass der komplette mittlere Teil des Halsschildes schwarz ist und nur die Seiten hell gefärbt sind.

Die Larven haben eine schwarz- bis blaugraue Grundfärbung und tragen am ganzen Körper mehr oder weniger lange, mit zwei oder drei Ästen versehene Borsten (Scoli). Der Hinterleib ist auf den ersten fünf Segmenten beidseits des Rückens samt den dort befindlichen Borsten orange gefärbt. Zusätzlich befindet sich am vierten und fünften Hinterleibssegment näher am Rücken je beidseits eine weitere orange gefärbte Borste. Sehr junge Larven sind zunächst gelbgrün gefärbt und haben schwarze Borsten, später wird die Körperfarbe dunkel und die orangen Bereiche bilden sich aus.

Das erste freilebende Exemplar des Asiatischen Marienkäfers in Europa wurde 2001 in Belgien gefunden. Seit dieser Zeit hat sich die Art schnell ausgebreitet. Seit 2002 wird er teilweise in Massen in West-Deutschland gesichtet und seit 2004 ist er in Teilen Frankreichs und im Süden Großbritanniens anzutreffen. Das genaue Verbreitungsgebiet ist nicht bekannt, aber der Asiatische Marienkäfer scheint mittlerweile in ganz Deutschland vorzukommen. In den USA wurde er bereits Anfang des 20. Jahrhunderts zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt, die Populationen etablierten sich allerdings nicht. Dies gelang erst nach einem neuerlichen Versuch der Einführung in den frühen 1980er-Jahren. Zu einer Plage wurde er aber erst gegen Ende des Jahrhunderts. Er bewohnt genau wie andere Marienkäferarten eine Vielzahl von Habitaten, in denen Blattläuse vorkommen, scheint aber insbesondere in der Nähe von Städten häufig zu sein.

Der Asiatische Marienkäfer frisst große Mengen von Blattläusen. Er kann pro Tag 100 bis 270 Blattläuse vertilgen. Allerdings verschmäht er auch andere weichschalige Insekten, Insekteneier und Larven nicht. Natürliche Feinde hat er wenige, da er wie die meisten Marienkäferarten bei Gefahr durch Reflexbluten seine gelbe, bitter schmeckende und giftige Hämolymphe absondern kann. Prof. Andreas Vilcinskas vom Instituts für Phytopathologie der Justus-Liebig-Universität Gießen hat herausgefunden, dass die Hämolymphe des asiatischen Marienkäfers besonders die Zahl von Bakterien stark reduzieren kann, so dass seine Immunabwehr sehr wirkungsvoll ist.

Das Weibchen legt seine Eier auf von Blattläusen befallenen Pflanzen ab. Aus diesen schlüpfen nach drei bis fünf Tagen die Larven, die zwei Wochen für ihre Entwicklung benötigen. In dieser Zeit kann eine einzelne Larve bis zu 1200 Läuse fressen. Nachdem sich die Larve auf einem Blatt verpuppt hat, vergehen fünf bis sechs Tage, bis die Imago schlüpft.

Ein besonderes Problem stellt der Marienkäfer für die Weinwirtschaft dar. Gerade zur Weinlesezeit verbringen die Marienkäfer die Nacht im vor Witterungseinflüssen relativ geschützten Bereich der Weintrauben. Gelangen die Marienkäfer im Zuge der Weinlese mit in den Verarbeitungsbereich, so geht deren Hämolymphe mit in die Maische oder Most über. Dies kann zu beträchtlichen Einbußen hinsichtlich der Weinqualität führen. Die Weine werden in der Sensorik mit Beschreibungen, wie "bitter, Paprika, Erdnussbutter, Spargel", charakterisiert. Als Hauptgeruchskomponente, die der Hämolymphe des Marienkäfers entstammt, konnte mittlerweile die Substanz 2-Isopropyl-3-methoxypyrazin (IPMP) identifiziert werden.

(Quelle: Wikepedia)

unsere Einheimischen
genauso fleißig beim fortpflanzen ;-)

Commenti 40

  • HP Koch 22/02/2022 9:01

    ooh von 2010 hamma  glg hp
  • Gerti Koop 24/08/2010 19:59

    das Foto ist einfach genial!! Deine Beschreibung dazu .. alles perfekt, Anja :))
    Ganz liebe Grüße
    Gerti
  • Harry 18/07/2010 14:06

    Marienkäfer bei der Paarung. Das ist ein seltenes Foto.
    Die Aufnahme gefält mir. Die Farben sind natürlich und
    gute Schärfe ist vorhanden.

    Gruß Harry Klaus
  • Heide G. 13/06/2010 5:58

    gab mal in deinen älteren Bildern geguckt. Das hier finde ich auch so schön. Illegal hin, illegal her -
    Gruss Heide
  • boerre27 11/06/2010 19:10

    Wir sollten da nicht sooooo sein *g*. Ein sehr schönes Marienkäfer-Makro. Ganz lieben Dank für die nette Anmerkung.

    Liebe Wochenendgrüße - boerre27
  • Wolfgang Bohn 03/06/2010 8:29

    finde ich klasse mit der beschreibung und eine tolle aufnahme ist es sowieso!!!

    lg wolfgang
  • Himmelsstürmer 02/06/2010 11:22

    Bravo! Eine feine Aufnahme!

    Gruß Ulli
  • Inge Staack 02/06/2010 10:00

    Klasse Aufnahme und super Info.
    Dieser Käfer geht längst auf Beutefang in freier Wildbahn. Dort erweist er sich als höchst anpassungsfähiger Opportunist ohne spezielle Ansprüche an Lebensraum und Nahrung. Hat er erst einmal alle Blattläuse weggefressen, macht er sich hemmungslos über die Larven anderer Nützlinge her, verschmäht auch pflanzliche Kost nicht und frisst schließlich sogar die Larven seiner europäischen Verwandten.
    Es gibt ihn noch, den Siebenpunkt, trotz der Verfolgung durch den Vielpunkt.
    Es gibt ihn noch, den Siebenpunkt, trotz der Verfolgung durch den Vielpunkt.
    LG Inge

  • sylvinchen 01/06/2010 21:18

    Super Foto, schöne Farben, klasse Schärfe und
    tolle Info !
    LG Sylvia
  • ü-40 01/06/2010 20:14

    das ist ja ein "akt"...schön die beiden:-))
    gruß markus
  • Wolfgang Mathias 01/06/2010 14:19

    Tolle Qualität und ein klasse Motiv, rundum gelungen !

    Gruß

    WM
  • Angelika Perlet 01/06/2010 13:28

    Knack scharf, ich bin begeistert. Habe mich bei den Einheimischen an einer ähnlichen Szene versucht, aber bei dem Gezappel vom "Hintermann" ist mir keine scharfe Aufnahme gelungen....
    LG Angelika
  • † Sabine Suess 01/06/2010 13:26

    Ein top Makro mit schönen Farben und klasse Schärfe und einer sehr interessanten Info dazu.
    LG
    Sabine
  • Heide M.H. 01/06/2010 12:34

    Deine Beschreibung in Ehren, ich fürchtete schon, du hättest den vogelgrippen-Virus fotografiert. Das Bild baut sich bei mir neuerdings so langsam auf, und ich muss warten, bis ich alles ganz sehe. Schön hast Du die Paarung fotografiert, lg Heide
  • André Reinders 01/06/2010 7:51

    Schöner Aufbau und sehr tolle Farben!!!

    GLG

    André