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Eulen und Meerkatzen /01

Eulen und Meerkatzen /01

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pappnas


Premium (Pro), Erftstadt (bei Kölle)

Eulen und Meerkatzen /01

Till-Eulenspiegel-Brunnen, Braunschweig


Eulenspiegel-Brunnen
Der Eulenspiegel-Brunnen ist ein Zierbrunnen in Braunschweig, der einen Streich der Gestalt des Till Eulenspiegel darstellt.
Eulen und Meerkatzen
Der Sage nach hat sich Till Eulenspiegel mehrfach in Braunschweig aufgehalten, wobei er Bürgern und Handwerkern der Stadt etliche Streiche gespielt haben soll – so auch den, dass er bei einem Bäcker am Bäckerklint 11, einer Straße in der Braunschweiger Innenstadt, statt Brot Eulen und Meerkatzen aus dem Teig gebacken hat.[1] Noch heute kann man in einigen Braunschweiger Bäckereien „Eulen und Meerkatzen“ in Form von Gebäck bekommen.

Entstehungsgeschichte
Im Gedenken an den Narren Till Eulenspiegel und dessen Streiche in Braunschweig, stiftete der jüdische Bankier Bernhard Meyersfeld den Brunnen im Jahre 1905, wobei es sich bei der Figur des Eulenspiegel um den Nachguss einer Statue von 1639 handeln soll.
Der Brunnen besteht aus einem sechseckigen Steinsockel mit Schale. Auf dem erhöhten Kopfteil des Brunnens sitzt lächelnd und lebensgroß Till Eulenspiegel, während auf dem Brunnenrand ihm zugewandt abwechselnd insgesamt zwei Eulen und drei Meerkatzen sitzen, die als Wasserspeier ausgeführt sind. Alle Figuren bestehen aus Bronze.
Auf der Rückseite des Sockels befindet sich folgende Inschrift:
„Dem lustigen Gesellen Till Eulenspiegel dort errichtet, wo er die Eulen und Meerkatzen buk. Erdacht und gemacht von Arnold Kramer aus Wolfenbüttel. Wieder aufgestellt zum Braunschweiger Heimattag am 1. Oktober 1950 im Gedenken an den Stifter des Brunnens von 1905 Bernhard Meyersfeld.“
Der Wolfenbütteler Künstler Arnold Kramer entwarf den Brunnen und führte ihn auch aus. Aufgestellt wurde er auf dem Bäckerklint, gegenüber dem Haus, in dem Till der Geschichte nach die Eulen und Meerkatzen gebacken haben soll. Die Enthüllung fand am 27. September 1906 statt.

Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit
Der Brunnen wurde während des Zweiten Weltkrieges weder ausgelagert noch geschützt, überstand aber dennoch als einziges „Bauwerk“ unbeschädigt den Bombenangriff vom 15. Oktober 1944 während die gesamte – meist aus Fachwerkhäusern bestehende – Umgebung vollkommen zerstört wurde.
Zum Schutz vor Diebstahl und zur Vereinfachung der Trümmerräumung in der Umgebung wurde der Brunnen in der Nachkriegszeit zunächst entfernt, aber anlässlich des Braunschweiger Heimattages am 1. Oktober 1950 wieder am ursprünglichen Standort aufgestellt, wo er sich noch heute befindet.



Till Eulenspiegel
Till Eulenspiegel (niederdeutsche Schreibweise: Dyl Ulenspegel, hochdeutsch beeinflusst: Til Ulenspiegel) war ein Schalksnarr (Gaukler) und Titelheld eines mittelniederdeutschen Volksbuches. Das Buch Ein kurtzweilig Lesen von Dyl Ulenspiegel, geboren uß dem Land zu Brunßwick, wie er sein leben volbracht hat … wurde anonym veröffentlicht. Die älteste erhaltene Fassung stammt aus dem Jahr 1510/1511.

Mögliche Verfasser
Es hat wegen der Bedeutung des Werkes große Anstrengungen gegeben, den anonymen Verfasser des Buches ausfindig zu machen. So ordnete Johann Martin Lappenberg die Geschichte in seinem 1835 erschienen Buch Thomas Murners Ulenspiegel dem Franziskaner Murner zu. Ebenfalls in die engere Wahl wurde der Braunschweiger Zollschreiber und Amtsvogt Hermann Bote gezogen, was darin begründet liegt, dass in einer frühen Fassung des Textes das Akrostichon in den Initialen der Kapitel entdeckt wurde; dies reicht jedoch für einen stichhaltigen Beleg dieser Vermutung nicht aus. Der Germanist Jürgen Schulz-Grobert versucht in seiner 1996 abgeschlossenen Habilitation Das Straßburger Eulenspiegelbuch darüber hinaus den Beweis zu führen, dass der „Eulenspiegel“ Anfang des 16. Jahrhunderts in der Offizin des Straßburger Buchdruckers Johannes Grüninger sein Profil erhalten hätte.

Die Figur des Eulenspiegel
Nach dem genannten Volksbuch wurde Till Eulenspiegel im Jahr 1300 in Kneitlingen am Elm geboren und in dem Nachbardorf Ampleben in der Schlosskapelle seines Taufpaten Till von Uetze getauft. Die Taufe soll von dem Abt Arnold Pfaffenmeyer (oder Arnold Papenmeyer) des Aegidienklosters vollzogen worden sein.
Im Volksbuch hieß es zu seiner Herkunft: „Bei dem wald Melme genannt, in dem land zuo Sachsen, in dem Dorf Knetlingen, da ward Ulnspiegel geborn, und sein vater hiess Claus Ulnspiegel und sein muoter Ann Witcken“ (nach E. Götzinger 1885)
Eulenspiegel ist nur äußerlich ein Narr, tatsächlich ist er seinen Mitmenschen an Geisteskraft, Durchblick und Witz überlegen. Eulenspiegels Streiche ergeben sich meist daraus, dass er eine bildliche Redewendung wörtlich nimmt. Er verwendet dieses Wörtlichnehmen als ein Mittel, die Unzulänglichkeiten seiner Mitmenschen bloßzustellen und die Missstände seiner Zeit aufzudecken.
Er starb nach Angaben auf einem Gedenkstein 1350 in Mölln. In den letzten 200 Jahren wurden immer wieder Belege für die tatsächliche Existenz der historischen Person Till Eulenspiegel gesucht. Der Eulenspiegel-Forscher Bernd Ulrich Hucker fand in einem Braunschweiger Urkundenbuch einen Beleg, dass 1339 ein Thile van Cletlinge (Kneitlingen) mit vier anderen Angehörigen des niederen Adels aus dem Harzvorland wegen Straßenraubes inhaftiert war. Um 1350 gab es in Kneitlingen drei verarmte Linien dieser Adelsfamilie.



Quelle: wikipedia.de

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