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falunrot

Tällberg lockt als klassischer Touristenort mit Panorama-Aussichten, Kunsthandwerk, Folklore und wunderschöner Natur rund um den Siljan-See. Hier zeigt sich Schweden wohl von seiner „schwedischsten“ Seite.

Tällberg liegt nicht weit von der Kupfermine in Falun entfernt. Einst war es das Falunrot nur ein Abfallprodukt der Kupfermine in Falun, mit dem sich Holz gut und billig streichen ließ. Doch heute leuchten fast alle Häuser Schwedens in „faluröd“, dem Symbol schwedischer Idylle.

Mit der roten Universalfarbe Falu rödfärg liefert die Grube Falun den seit gut 150 Jahren beliebtesten Hausanstrich. Die rote Farbe wird aus den Abraumhalden von verwittertem Schwefelkies, mit den Hauptbestandteilen Eisenocker und Kieselsäure, gewonnen und nach folgendem Rezept zubereitet: 2 Kilogramm Eisenvitriol werden in 50 Liter kochendem Wasser gelöst und darin 2 bis 2,5 Kilogramm feingemahlenes Roggenmehl eingerührt. Nach einer Viertelstunde Kochzeit werden der Lösung unter fleißigem Rühren 8 Kilogramm Rotfarbe zugesetzt. Nach einer weiteren Viertelstunde Kochzeit ist die Mischung fertig zum Auftragen.

Die rote Farbe hat viele Vorzüge: Sie konserviert das Holz, ohne es zu verstecken. Die Wand atmet. Je nach Wetter und Tageszeit verändert sie sich im Ton. Frost, Tau oder starke Wärme geben dem Rot eine unterschiedliche Färbung. Es bindet eine Gruppe aus mehreren Häusern zur Einheit zusammen und hebt sie gegen Wald, Berg und Acker ab. Dadurch entsteht eine geordnetes Landschaftsbild, ein wohltuender Gleichklang herrscht vor.


In Gebrauch ist die Farbe seit Ende des 16. Jahrhunderts. Man wollte damit Ziegel imitieren und malte zuerst nur vornehme Gebäude rot: Herrenhöfe, Schlösser, Kirchen. In der schwedischen Großmachtzeit sollte der einheitliche Farbton nach außen hin die gewonnene politische Bedeutung des Landes unterstreichen. In Uppsala erließ der Stadtrat eine Verordnung, nach der alle Häuser rot zu malen waren. Im 18. Jahrhundert galt es nicht mehr als fein, sein Haus in Falu rödfärg zu streichen. Weiß, dann Gelb wurden die neuen Modefarben. Da sie teurer waren, ging man wieder zum traditionellen Rot über, das bis heute zumindest auf dem Land den Ton angibt.


Siljan
Siljan
Martin und Elke (Lagemann-) WENDT
Der nächste Sommer kommt bestimmt
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Martin und Elke (Lagemann-) WENDT

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