Fasnetsverbrennung auf dem Marktplatz von Gengenbach
Der Schalk ist die Hauptfigur der Gengenbacher Fasend. Traditionell wird er am “Hemdeglunker“-Abend am mittelalterlichen Niggelturm von der Narrenschar mit Lärm und Getöse und dem Narrenspruch geweckt: "Schalk wach uf, Schalk mach mit, Schalk kum ra, ‘s isch Fasendszit!" In dem ehemaligen Gefängnis hat er symbolisch das ganze Jahr geschlafen. Das ist der Beginn der Gengenbacher Fasend und der Moment auf den alle Gengenbacher Narren sehnsüchtig gewartet haben. Alle Narren tragen weiße Nachthemden sowie Schlafhauben oder Mützen. Vom Turm zieht die Narrenschar noch immer lärmend zum Rathaus, wo der Schalk vom „Mär“ (Bürgermeister) den Stadtschlüssel überreicht bekommt. Er regiert über die ganze Fasendszeit, führt die Umzüge an und beglückt Erwachsene und Kinder mit seinen Spässen.
Am "Fasendzischdig" - der Dienstag vor Aschermittwoch - wird der Schalk kurz vor Mitternacht unter großem Wehklagen wieder in den Niggelturm verbannt.
Der Schalk ist eine Einzelfigur und trägt keine Maske, nur die Augenbrauen sind geschminkt. Sein Gewand sowie die Kopfhaube sind mit roten und silbernen Spättle gestaltet. Er hat zwei Hörner mit Glöckchen daran, symbolische Eselsohren, wie dargestellt in Sebastian Brants „Narrenschiff“ von 1494. Er trägt ein Cape mit dem Wappenfisch Gengenbachs und seine Füße stecken in Schnabelschuhen. Seine Insignien sind ein Szepter und eine Laterne.
Am Niggelturm befindet sich seit 1499 ein Relief aus Sandstein mit einem Schalkportrait, das zum Rathaus hin der Obrigkeit die Zunge herausstreckt. Sensationell wurden bei Ausgrabungen 2009 im Löwenbergareal mehrere Ofenkacheln mit Schalkmotiven gefunden, die um 1500 gestaltet worden waren.
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