Finger auf der Landkarte

Finger auf der Landkarte

In einem fremden Land Fuß zu fassen ist nicht unbedingt einfach, besonders wenn man noch jung und gänzlich unerfahren ist.
So habe ich eine ganze Reihe Farmen absolviert, teils weil es nur ein Saison-Job war, teils weil es mir dort nicht gefallen hat.
Leider gab es auch Farmer, die meine Unerfahrenheit für sich ausnützten, z.B. einer, der statt der versprochenen 11 Pfund die Woche, letztlich nur achteinhalb Pfund zahlte, mit dem Hinweis, dass ich ja noch nicht volljährig (damals noch 21 Jahre) sei. Bei der Arbeit spielte das jedoch nie eine Rolle.

Und da war noch jener - Howard hieß er, aus der Nähe von Burrumbeet - für den ich drei Tage lang geschuftet hatte (Heu-Ballen laden zum Bahnhof fahren und Verladen auf Waggons). Nachdem das geschafft war, brach er einen Streit mit mir vom Zaun. Und als ich darauf hin meinen Dienst quittierte, nahm er das zum Anlass mir meinen Lohn zu verweigern, mit der Begründung, ich hätte 7 Tage Kündigungszeit ...
Der Angestellte beim Arbeitsamt sagte: "Oh yes, he is a very bad man".
Ein Rechtsverdreher, den ich konsultierte, kassierte erst mal 10 Guineas (10 Pfund und 10 Shilling) und teilte mir dann mit, dass das Verhalten des Howard rechtens sei ...

Obige Landkarte zeigt den Nordwesten von Victoria, wobei ich Pfeile eingetragen habe, wo ich mich die ersten 7 Monate aufgehalten habe.
Die schwarz-gezeichneten Straßen sind Teerstraßen (oft auch nur ein 3-Meter-breites Asphaltband und links und rechts ebenso breite ungeteerte Streifen). Die anderen Straßen sind ausnahmslos sogenannte "Dirt Roads".
Landkarte von 1962