Frida Dippon
Text aus der Informationsbroschüre der Stadt Besigheim:
Frida Dippon (1896-1940) kommt am
20. November 1896 als siebentes Kind des Korbmachers Johann Frey und dessen Ehefrau Pauline, geb. Wahle, in Großsachsenheim zur Welt. Mit 21 Jahren heiratet sie den aus Beutelsbach stammenden Ernst Dippon, der als Pförtner bei der Farbenfabrik Siegle & Co. in Besigheim beschäftigt ist. Sie selbst arbeitet als Näherin. Beide gehören der Neuapostolischen Kirche an. Aus der Ehe gehen zwei Kinder hervor : 1920 wird Sohn Ernst geboren, der 1942 an der Ostfront fällt, 1923 kommt Sohn Hugo zur Welt.
Im Januar 1926 wird Frida Dippon «als geistesgestört zur Heilung» in die Universitätsklinik für Gemüts- und Nervenkrankheiten Tübingen eingewiesen. Nach siebenmonatigem Aufenthalt kehrt sie «ungeheilt» nach Hause zurück. Ein halbes Jahr später (1927) erfolgt auf ärztlichen Rat und im Einvernehmen mit den Angehörigen die Einweisung in die Staatliche Heilanstalt Weinsberg, wo sie die nächsten dreizehn Jahre verbringt.
Frida Dippon gehört zu den ersten Krankenmordopfern der Landespflegeanstalt Grafeneck. Gemeinsam mit 47 weiteren Frauen wird sie am 25. Januar 1940, eine Woche nach Inbetriebnahme der Vernichtungsanstalt, von Weinsberg nach Grafeneck «verlegt». Es ist der erste Transport dieser Art, der die Heilanstalt Weinsberg verlässt. Sie wird dort noch am selben Tag vergast. Ihr Todesdatum wird gefälscht und auf den 20. Februar 1940 datiert.
https://www.besigheim.de/site/Besigheim-2015/get/params_E283377661/16909761/Stolpersteine_Flyer.pdf
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