ganz plötzlich im dichten Nebel
am Massif des Mt. Aigoual / Cevennen
ohne es zu wissen, waren wir auf einem der alten ' Drailles ' unterwegs, als plötzlich ......
Wegen des extremen Nebels hatten wir uns kurz vor dem Gipfel des Mt. Aigoual entschlossen, doch umzukehren,
plötzlich tauchten vor unserem Auto drei Gestalten mit schwenkenden Taschenlampen aus dem dichten Nebel auf,
gefolgt von einer riesigen Schafherde.
Eine so grosse Herde war uns bisher auf der Tour (unt. and. auch in den Pyrenäen) noch nicht begegnet.
Geführt wurde die Herde (auch einige Ziegen waren darunter) von
ca. 10 Schäfern; auch diese z.Teil mit roter Wolle an ihren Hüten geschmückt. Zum Schluss zwei Pferde-Kutschen,
auch diese festlich geschmückt.
Es schien sich um den alljährlichen Auftrieb im Juni auf die Hochflächen rund um das Massif des Mt. Aigoual zu handeln.
Auf den ' Drailles ', den ehemaligen Viehtriebwegen wurden früher im Juni die Schafe vom Languedoc auf die höher gelegenen Sommerweiden im Zentralmassif getrieben.
Im Herbst, wenn die Winde kälter wurden, ging es wieder talwärts in die Ebenen.
Auf den grasbewachsenen Hochebenen gab es auch im Sommer noch Futter,
wenn in den Ebenen längst alles verdorrt war.
' Transhumanz' heisst diese Art von halbnomadischem Schäferdasein.
Hier im Larzac (und generell im Gebiet des Nationalparks der Cevennen) wird diese Tradition noch gewahrt.
Wegen des langen Winters (noch bis in's Frühjahr 2010 ) hatten die Schäfer den Viehauftrieb diesmal vermutlich um ein paar Wochen verschoben (inzwi. die zweite Junihälfte !).
Heute werden manche dieser bis zu 1o m breiten ' drailles' ( mit Kies belegte Viehwege) in den Cevennen, auch von Wanderern gerne genutzt.
Es gibt heute noch drei wichtige ' Drailles':
eine führt von Florac am Oberlauf des Tarn über den Col des Faises;
eine weitere, die ' Grand Draille d' Aubrac ' führt weiter über den Col de Perjuret bei Meyreis u.d den Col de Sereyrède am Mt. Aigoual.
Das war es also, das Schauspiel, das wir hier oben
(noch etwa 6 km vom Gipfel des Mt. Aigoual entfernt ) erlebten.
http://en.wikipedia.org/wiki/Mont_Aigoual
Commenti
4
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Hendrik Schuld 30/10/2011 20:47
schönen Dank für deine Anmerkung - ich weiß jetzt wie das Nebelwetter in Irland eingeteilt wird: mist, fog and drizzle - manchmal auch alles zusammen.Mag's trotzdem...!
lg hendrik
Norbert REN 18/02/2011 8:50
In diesen Situationen können die Frauen aber auch echt ungehalten sein, und unangenehme Fragen stellen. :-)Man fühlt sich dann irgendwie Haftbar für das schlechte Wetter, und die wiedrigen Umstände.
Dabei entspringen gerade aus diesen Situationen die echten Abenteuer.
LG. Norbert
Klaus-Günter Albrecht 17/02/2011 20:33
Ja. Da hilft nur noch anhalten und warten, bis der Treck vorüber ist. Im Auto ist das alles noch ganz angenehm, aber stell Dir mal vor, Du wärst da mit dem Rucksack unterwegs gewesen. Danke für die ausführliche Erklärung. Das ist ein Leben, was man sich als Stadtmensch so gra nicht recht mehr vorstellen kann.LG Klaus