Geteiltes Dorf, auch Little-Berlin genannt
Bis zur Wende 1989 war dieses Dorf geteilt und durch Mauer, Stacheldraht und anderen Sperranlagen unüberwindlich gesichert. Einige Bewohner auf der DDR-Seite wurden zwangsumgesiedelt und nur einem Dorfbewohner gelang die Flucht.
Weil viele Ähnlichkeiten zu Berlin bestand, wurde es Klein-Berlin oder Little-Berlin genannt.
Mödlareuth war immer ein geteiltes Dorf - bayerisch und thüringisch, was im Alltagsleben kaum Beachtung fand, schließlich trafen sich die Dorfbewohner beiderseits in der Kneipe oder feierten gemeinsam Feste.
Uli.S.Photo 30/05/2014 21:10
@ jundi:abschließende Bemerkung meinerseits -
freu Dich mal nicht zu früh. Es gibt genug SED-Bonzen die heute still und heimlich weitermachen - und nicht nur, wie mancher glauben machen will, bei den Linken.
Ich könnte Dir Namen nennen... von Ex-SED-Funktionären - heute mit Parteibuch der CDU.
"Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben."
(Michael Gorbatschow)
h.G. Uli
jundi 30/05/2014 20:51
Freut mich, wenn Du noch rechtzeitig zur Einsicht gekommen bist, trotzdem war und bleibt die SED eine kriminelle Vereinigung, in deren NamenVerbrechen geschahen. Nun weißt Du es ! -
Ansonsten habe ich nicht den Eindruck, daß Du meine Anmerkung gründlich gelesen hast. Deshalb beende ich diesen Diskurs besser.
VG jundi
Uli.S.Photo 30/05/2014 20:28
@ jundi:zunächst muss ich Dir in einem Punkt Recht geben - man konnte auch als 18jähriger bereits eine kritisch-konträre Meinung zum Staat DDR und seinen bewaffneten Organen haben.
Dies aber setzt einige Bedingungen voraus wie z.B.
Kontakt zur Kirche, offene politische Gespräche innerhalb der eigenen Familie... u.s.w.
Was aber ist wenn man in der "Geborgenheit" einer "sozialistischen Familie" aufwächst, alles was auch nur irgendwie nach Kirche riecht grundsätzlich abgelehnt wird, kontroverse politische Gespräche tabu sind, die halbe Verwandschaft bei der Wismut oder der Vopo angestellt ist und die andere Hälfte die Schnauze hält...?
Dann ist man mit Freude "Junger Pionier" und später in der FDJ, Jugendweihe selbstredend incl., dann macht man bei der GST die vormilitärische Ausbildung und nebenbei "für´n Appel und ´n Ei" die Führerscheine.
Und dann kommt die Musterung für den Wehrdienst und man hat das Angebot vorzeitig das Facharbeiterzeugnis zu bekommen und gleich mit 18 die Einberufung wenn man bereit ist... 3 Jahre oder länger zu dienen.
Man greift zu...!!!
Wer zum regulären Wehrdienst eingezogen wurde hatte auf Befehl die Waffe anzuwenden, egal ob als Wachposten am Kasernentor oder im Grenzdienst.
Dabei gab es eine eindeutige Schusswaffengebrauchsbestimmung welche sich kaum von der der bundesdeutschen Polizei unterscheidet.
Eine zu stoppende Person ist
1. laut anzurufen "halt..."
reagiert die betreffende Person nicht ist
2. ein Warnschuss in die Luft abzugeben.
reagiert die Person noch immer nicht ist
3. durch gezielte Anwendung der Schusswaffe die Person zu stoppen, das Leben ist dabei nach Möglichkeit zu schonen.
(diesen Text zitiere ich nur sinngemäß, den Wortlaut habe ich nach über 30 Jahren nicht mehr drauf)
Bevor eine Kompanie zum Grenzdienst ausrückte gab es die von Wolfgang erwähnte Vergatterung mit dem Verlesen des Grenzbefehls welcher u.a. beinhaltete dass ein Grenzdurchbruch (Flucht) mit allen Mitteln, im äußersten Fall (!) auch unter Anwendung der Schusswaffe zu verhindern ist.
Und nun, mein lieber Fotofreund jundi, verrate mir mal was der Posten auf dem Turm an der Berliner Mauer machen soll wenn er jemanden beobachtet wie der gerade die Leiter ansetzt.
...
Als junger Mann hatte man die "Wahl" unter
- Totalverweigerung incl. Knast und absoluter Perspektivlosigkeit,
- Bausoldat (für Atombunker, in der Braunkohle oder sonstwo)
- regulärer Wehrdienst ohne Wahl der Waffengattung oder des Standortes (die absolute Mehrheit betreffend)
oder
- länger Dienender als Offizier oder Unteroffizier
...
Die Strafen bei Befehlsverweigerung - Ausgangs- und Urlaubssperre, Arrest, "Schwedt"
...
Was Mödlareuth betrifft - dort wurde eben jene Anwendung der Schusswaffe als äußerstes Mittel falsch erklärt und
ich beziehe mich auch nicht auf das Museum am "CC" sondern auf eine von der CDU beauftragte "Dame" welche mit der Betreuung einer Gruppe "Bildungsreisende" (u.a. meine Person) beauftragt und völlig überfordert war. Die Dame war. nur nebenbei, nicht einmal in der Lage das Land Sachsen von Sachsen-Anhalt zu unterscheiden.
Was aber das Kasperletheater am Checkpoint Charli angeht, wenn dort Leute in wahllos zusammengeklaubten Uniformteilen der DDR ausländische Touristen in fantasielos bunt angepinselten Trabbis durch die Straßen karren, so ist dies in meinen Augen auch eine Verhönung der Mauertoten auf beiden Seiten.
...
Ach ja, jundi - ich wusste gar nicht dass ich einmal einer kriminellen Vereinigung angehörte.
Na, jedenfalls bin ich ja noch einige Zeit vor dem politischen Knall aus der SED ausgetreten - war dann zwar erst mal meinen Job los und musste mir was anderes suchen... aber kurz danach begannen ja die Montagsdemos... und ich mittendrin.
...
Aber wie sagte schon Konrad Adenauer:
"Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern."
...
in diesem Sinne beste Grüße... Uli
jundi 30/05/2014 17:57
Ja, so verfestigen sich eben Legenden.Für einen kontroversen Diskurs ist hier nicht der Raum. Hier geht es um historische Tatsachen.Das Thema Bausoldaten steht hier gar nicht zur Debatte. Das dürft Ihr mir durchaus glauben, weil ich mich damit seit langem beschäftige und selbst betroffen war:
Wer den Mut hatte und eingezogen kund tat, daß er auf Menschen nicht schießen könne, der wurde nicht an die Grenze gestellt, in der Regel passierte ihm nix.
Selbstverständlich erforderte das viel Mut, den leider wenige aufbrachten.
Und nicht nur aus heutige Sicht:
Es gab nicht wenige, die auch mit 18 auf die
Grenzwächter"Ehre" gern verzichtet haben , weil man das mörderische Grenzsystem mit nur ein wenig politischem Durchblick schon als junger Mann durchschauen konnte.
Ich habe allerdings bei den sogen. Mauerschützenprozessen auch die anderen erlebt, denen noch vor dem Richter das Denken und die Einsicht schwer fielen.
Damit will ich Uli.S. selbstverständlich nichts unterstellen...
VG jundi
Wolfgang Vogelsang 30/05/2014 14:23
Das kontrovers diskutiert wird, ist bei diesem Foto beabsichtigt, aber ich bitte alle Schreiber um sachliche Aussagen und dazu gehört auch, die Erfahrungen des jeweils anderen zu respektieren.Meines Wissens konnten nur Wehrdienstverweigerer den Dienst mit der Waffe verweigern, die als Bausoldaten unter teils menschenunwürdigen Verhältnissen "gedient" haben. Alle anderen mussten einen Eid ablegen und bei Diensten mit scharfer Waffe (z.B. Wache) wurde zusätzlich eine Vergatterung vorgenommen. Jeder weiß, und das gilt auch heute, dass Grenzanlagen zu überwinden mit Todesgefahr verbunden ist. Ich glaube nicht, dass die Palästinenser oder Israelis tatenlos zuschauen, wenn jemand über die noch höheren Mauern klettert. Der Unterschied zur DDR besteht darin, dass der Normalbürger keine Chance hatte, das Land legal (ohne Ausreiseantrag) zu verlassen.
Übrigens, das Grenzmuseum Mödlareuth bemüht sich sehr, die Geschichte objektiv darzustellen.
Wenn heute jeder auf der Welt den Mut hätte den Waffengebrauch zu verweigern, gäbe es diese unsinnigen Kriege weltweit nicht...
LG Wolfgang
jundi 30/05/2014 11:18
Die angebliche CDU - Tussi am Checkpoint Charlie kann ich nicht beurteilen. Das Museum dort hat jedenfalls über Jahrzehnte verdienstvolle Aufkärung gerade über das unmenschliche Grenzsystem, verantwortet von einer kriminellen Vereinigung namens SED, geleistet.Daß Du aber leider die Legende bedienst, dort standen durch die Wehrpflicht gezwungene Jungs, kann ich nicht nachvollziehen. Wer klar das Schießen dort verweigerte, stand nicht dort. Das erfordete allerdings Mut, und das Verkraften der Konsequenzen.
Also, Du müßtest es eigentlich besser wissen!
VG jundi
Uli.S.Photo 30/05/2014 7:22
@ für jundi... und alle anderen:Damals, als ich 18 war, war ich stolz auf meinen Dienstgrad -
"Unteroffizier der Grenztruppen der DDR".
Es war "mein Land" was ich meinte mit der Waffe in der Hand gegen den inneren und äußeren Feind verteidigen zu müssen und es war mir eine Ehre es zu dürfen.
Ich habe die Grenze erlebt wie sie wirklich war - mit Stacheldraht, tödlichen "SM-70-Minen", Hundetrassen, Sperranlagen und... den meist durch die Wehrpflicht gezwungenen (!!!) Jungs in meinem Alter.
Es waren bittere Erfahrungen und Erlebnisse und ein langer schwerer Weg der Erkenntnis sich selbst eingestehen zu müssen einer Diktatur gedient zu haben.
Heute wehre ich mich gegen unsachliche Darstellungen über genau diese Grenze - auch bei Führungen im Grenzmuseum Mödlareuth.
Und der Gipfel der Lügen war als mir eine West-Tussi (CDU) am Checkpoint Charlie erklären wollte wie schießwütige Vopos die natürlich allesamt zur SED gehörten nur lauerten um Menschen zu erschießen.
"Geschichte ist die Lüge auf die man sich geeinigt hat."
(Napoleon Bonaparte)
h.G. Uli
Wolfgang Vogelsang 16/05/2014 10:17
Danke jundi für die Anmerkung:Leider ist das Interesse an Zeitgeschichte bei FC gering. Eigentlich hatte ich mehr Zuspruch/Meinungen erwartet, denn gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, die Menschen daran zu erinnern, was Kriege und deren Folgen bedeuten.
Mit ging es in erster Linie um das Thema, weniger um eine perfekte fotografische Umsetzung.
Meine Meinung ist, dass viel Unrecht udn Leid nicht nur in totalitären Regimen stattfindet, wie die neuere Gechichte beweist.
LG Wolfgang
jundi 16/05/2014 7:52
Leider konntest Du die Minen nicht abbilden, gelegt zu dem Zweck Menschen zu zerfetzen. -Man kann an dieses Elend nicht oft genug erinnern - und daran welche Ursachen es hat:
Nämlich die Unmenschlichkeit totalitärer Regime.
Danke! VG jundi
Ingo11 Rammer 06/05/2014 23:56
zäune können trennen...müssen abba nich...zum glück...lg ingo