…God’s garden[5]…

…God’s garden[5]…

young maid · Père Lachaise, Paris · April 2002

Text gewidmet Wolfgang Tekook im August 2003 –
.. Hommage à Claude Monet ..

NYMPHÈAS
Lass dich vom Klang der Nymphen führen,
von sanften Schleiern dich berühren,
die schweben, wenn der Tag erwacht
wie Perlen aus der letzten Nacht.
So satt, so matt, in Grau verharren,
nachdem des Mondes Strahl gegangen.
Und in ganz leiser Melodie
erklingt die Morgensymphonie.
Ein Tanz, der lange nicht gelebt,
ein Traum nur, der das Herz bewegt,
klingt warm, fast wie ein kleines Lied,
das dich in seinen Armen wiegt.
Und wie im Zauber tanzen Elfen
aus dem fernen Land der Welfen,
feenhaft und wunderschön,
der fliehend Nebel Hoffnung flehn.
Ach, hieltest du uns doch gefangen,
im Ton, wie ihn die Nymphen sangen.
Ach, wär der Tau wie Perlen gleich,
so ewig schimmernd – freudenreich.
Und könnten auch nur ein paar Tropfen
der Sonne Kraft auf immer trotzen.
Der Zauber wäre ungebrochen,
das ewig Sein fast schon erschlossen.
Doch Strahlenmacht dringt mit Gewalt,
in diese Welt von Sichtgestalt.
Lässt Nebel fliehn, das Lied verklingen.
Legt Taubheit über Feenstimmen.
Trocknet den Tau, ganz tropfenfrei,
wirft harte Schatten, es gibt keinen Schrei …
wortlos entzaubert, der Schleier – er fällt
und Morgen beginnt für den Rest dieser Welt.

© by picture&literature office sabine schleinhege