Heavy Metal: Stahlskelette der Landschaft
Von einigen Schauspielern weiß man, dass sie sich ihre eigenen Filme grundsätzlich nicht ansehen. Mir geht es mit meinen veröffentlichten Fotos so, ich weiß nicht warum.
Bei diesem Foto ist das anders, hier ist eher das Gegenteil der Fall - ich kann es mir immer wieder anschauen, und es fasziniert mich jedes Mal aufs Neue. Dabei war die Aufnahmesituation 2011 nichts besonderes. Auf einer Fahrt zu einem Ortstermin kam ich unter dieser Hochspannungsleitung durch, und weil ich etwas zu früh war, konnte ich mir Zeit für ein paar Fotos nehmen. Dann war das Ganze im Trubel der Tage vergessen, erst ein paar Wochen später stieß ich wieder auf das Bild.
An einem regnerischen Aprilsamstag habe ich mich dann intensiver mit dem Bild befasst und versucht, aus dem Nebel etwas heraus zu kitzeln. Und siehe da, nach und nach traten Details zu Tage, die ich selbst beim Fotografieren nicht gesehen hatten.
Das Bild nahm mich gefangen und hält mich bis heute fest. Das wird vielleicht niemandem sonst so gehen, nicht weil die Ausgangssituation etwas Besonderes gewesen wäre, sondern weil am Rechner in meiner eigenen Abgeschiedenheit etwas in meinen Augen Besonderes daraus entstanden ist.
Die Details erschließen sich erst im genauen Hinsehen, etwa die leichten Abweichungen von der perfekten Symmetrie oder der weitere Verlauf der Leitung im Hintergrund. Manch einer mag sich durch durch die Wucht der Stahlskelette bedroht fühlen, auf mich wirkt das Bild mit den klaren und harmonischen Linien nach all den Jahren immer noch beruhigend.
Gegenüber dem Original habe ich das Bild leicht zugeschnitten, Gradation steil gestellt und Kontrast erhöht, alle Farben außer Rot und Gelb eliminiert und ein Rauschen hinzugefügt.
Leider fehlt am Ende etwas am Detail und in der Auflösung, aber mit 180 dpi bei der Aufnahme mit einer Kompaktkamera im Jahr 2011 - ich will nicht unzufrieden sein.
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