Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (1)

Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (1)

Der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling(Maculinea teleius) ist eine hochinteressante Bläulingsart. Das Weibchen legt ihre Eier in die Blütenköpfe des Großen Wiesenknopfs hinein. Die Jungraupen bohren sich in die Blüten, in und an denen sie zunächst fressen.

Anfang Herbst geschieht etwas Faszinierendes: die Raupen werden von ganz bestimmten Ameisenarten ins Ameisennest getragen und werden dort wie die eigene Brut gepflegt und gehegt. Die Bläulingslarven schaffen es nämlich, wie diese betreffende Ameisenart zu riechen, und die Ameise tut nicht anderes als die vermeintlich eigene Brut ins Nest zu bringen.

Sicher vor der Kälte überwintern die Raupen im Ameisennest, werden von den Ameisen gefüttert, vermutlich fressen sie sogar die Brut der Ameisen. Ihrerseits geben sie einen süßen Stoff ab, nach denen die Ameisen ganz verrückt sind.

Im Juli des neuen Jahres wird es dann ernst: früh morgens, wenn die meisten Ameisen noch inaktiv sind, schlüpft der frische Falter. Er würde von den Ameisen als Eindringlich betrachtet werden und sofort angegriffen werden. Mit noch weichen und zerknitterten Flügeln sucht er so schnell es geht den Weg ins Freie, wenn er Pech hat wird durch ein Ameisensoldat mal ein Bein abgezwackt oder Schlimmeres. Einmal draußen verhärten sich die Flügel langsam, der Falter fliegt los, und bald kommt es zur Paarung...


Aufgrund ihres komplizierten Lebenszyklus gehören die Ameisenbläulinge zu den gefährdesten Tagfalterarten in Europa.