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Hera-Tempel von Segesta (Sizilien)

Hera-Tempel von Segesta (Sizilien)

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Karl-Heinz Wagemans


Premium (Pro), Krefeld

Hera-Tempel von Segesta (Sizilien)

Er ist einer der am besten erhaltenen dorischen Tempel. Das liegt zum einen an seiner isolierten Lage – es gab keinen Versuch, ihn als Steinbruch zu verwenden –, zum anderen an dem Umstand, dass er nicht entweiht werden konnte, weil er nicht fertiggestellt und nicht geweiht worden war. Dass der Bau unvollendet ist, erkennt man besonders deutlich an den Säulen, die noch eine mehrere Zentimeter dicke Schutzschicht aufweisen. Diese sollte die Säulen beim Transport schützen und wäre normalerweise bei der Fertigstellung des Tempels abgeschlagen worden, wobei dann auch die Kanneluren geformt worden wären. Ferner zeigen die Stufen des Sockels noch die Steinnasen, die zum Befestigen von Seilen für den Transport der Steinblöcke verwendet und später abgeschlagen wurden.
Der Zweck des Tempels ist unklar, da Tempel dieser Art ansonsten bei den Elymern unbekannt sind. Es wird vermutet, dass Segesta das verbündete Athen um Baumeister gebeten hatte, die einen den Tempeln des benachbarten Selinunt vergleichbaren Repräsentationsbau errichten sollten. Einer anderen Hypothese nach sollte der monumentale Tempelbau eine athenische Gesandtschaft von der Macht Segestas überzeugen und Athen so als Partner für ein Bündnis gegen Selinunt gewinnen, was zu der Sizilienexpedition Athens führte.

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