Herbst in Stiege

Herbst in Stiege

Nach der Wiedereröffnung des Verbindungsstücks Stiege-Straßberg im Jahr 1983 wurde der bislang eher verträumte Bahnhof Stiege wieder zu einem Knotenpunkt im Harzer Schmalspurnetz, mit recht umfangreichem Güterverkehr, aber auch einigen Personenzügen. Letzteres war recht interessant, trafen doch hier die Altbau-Lokomotiven der Est Gernrode mit ihren Personenzügen auf die Babelsberger Neubauloks aus Richtung Eisfelder Talmühle. Und täglich reichte ein Altbau-Umlauf aus Gernrode auch bis Eisfelder Talmühle: P 14461 verließ im Jahr 1985 um 06.18 Uhr Gernrode und traf nach immerhin 44 Kilometern um 08.43 Uhr in Eisfelder Talmühle ein. Hier konnte die Zuglok mit einer (Lz 77719 B) vom Mutter-Bw Wernigerode herangeführten ausgetauscht werden, bevor nach halbstündiger Pause die Fahrt zurück als P 14462 nach Gernrode begann. Zum Einsatz für diese immerhin 88 Kilometer lange Leistung kamen Mallets, die beiden Heeresfeldbahnloks oder der Einzelgänger 99 6001.
Am 19.09.1985 hat 99 6001 mit diesem P 14461 gerade die Kehrschleife von Stiege passiert und rollt nun noch einmal durch den Bahnhof, vorbei an den ersten Herbstboten und am Fahrdienstleiter, welcher gerade die Kehrschleifen-Einfahrweiche in Richtung Hasselfelde zurückgestellt hat. Diese Weiche ist trotz ausgefeilter Rückfallweichentechnologie eine der beiden, welche noch mit der Hand gestellt werden müssen. Die zweite befindet sich am anderen Bahnhofskopf am Ende des in Ost-Richtung befahrenen mittleren Hauptgleises und zeigt seit Betriebsbeginn in den frühen Morgenstunden (P 14411) schon in Richtung Eisfelder Talmühle. In Richtung Güntersberge wird erst nach 10.00 Uhr der erste Zug fahren...