.... Herr von Ribbeck ..... (Theodor Fontane)
"Das Bild mit und zum Gedicht"
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Sonntagnachmittag auf dem Rückweg von Berlin über *Ribbeck* - da muss man einfach einen Halt machen ...
DER prominente Baum steht von dieser Stelle aus gesehen, ganz unscheinbar links neben der Kirche (das rote Dach).
Er ist im Jahr 2000 neu gepflanzt worden, um dem Gedicht wieder einen Baum zu geben ...
Das Schloss von Ribbeck ist wesentlich ansehnlicher ... und Birnen sind momentan noch nicht reif ... deswegen diese Ansicht ;-))
Achim Reichel hat als Hamburger 1978 diesem schönen Gedicht in knapp 2 Minuten einen musikalischen Halt gegeben, die Melodie soll auf ein schottisches Volkslied zurück gehen --- (LP: Regenballade)
http://www.youtube.com/watch?v=NF7fDn4xtqE
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Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
ein Birnbaum in seinem Garten stand,
und kam die goldene Herbsteszeit
und die Birnen leuchteten weit und breit,
da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl,
der von Ribbeck sich beide Taschen voll,
dnd kam in Pantinen ein Junge daher,
so rief er: »Junge, wiste 'ne Beer?«
Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn,
kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn.«
So ging es viel Jahre, bis lobesam
der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. 's war Herbsteszeit,
wieder lachten die Birnen weit und breit;
da sagte von Ribbeck: »Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab.«
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
trugen von Ribbeck sie hinaus.
Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
sangen »Jesus meine Zuversicht«,
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
»He is dod nu. Wer giwwt uns nu 'ne Beer?«
So klagten die Kinder. Das war nicht recht –
ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht.
Der Neue freilich, der knausert und spart,
hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der Alte, vorahnend schon
und voll Mißtraun gegen den eigenen Sohn,
der wußte genau, was damals er tat,
als um eine Birn' ins Grab er bat,
und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.
Und die Jahre gingen wohl auf und ab,
längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
und in der goldenen Herbsteszeit
leuchtet's wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung' übern Kirchhof her,
so flüstert's im Baume: »Wiste 'ne Beer?«
Und kommt ein Mädel, so flüstert's: »Lütt Dirn,
kumm man röwer, ick gew' di 'ne Birn.«
So spendet Segen noch immer die Hand
des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.
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Aktuelles Thema 18.05.2014: Das Bild mit und zum Gedicht.
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Joachim Irelandeddie 11/10/2015 20:48
Ein sehr guter Panoramaschnitt ist das, das Gedicht lese ich mir dann auch gleich noch durch!lg eddie
-bk- 20/11/2014 22:20
Das Gedicht mussten meiner Kinder in der Grundschulzeit auswendig lernen. Ich finde es einfach köstlich, im wahrsten Sinne des Wortes;-)LG Bernd
SYLKON 23/05/2014 22:16
Interessante und Informative Darstellung.Das Bild gefällt mir gut.LG Sylwek
BGW-photo 19/05/2014 11:49
Hallo Silke,der Baum ist grade mal knappe 2,5 m hoch, hat angefangen zu blühen, also mit Erntesegen rechne ich noch nicht dieses Jahr ... ;-)
Bernd
Silke45 19/05/2014 10:13
Das ist ja klasse, dass Du uns auch mal den "Ort des Geschehens" dieses schönen, bekannten Gedichtes zeigst.Blühen die Birnen wenigstens, dass man auf einen Erntesegen im Herbst hoffen kann ? ;))
LG, Silke
-Jörn Hoffmann- 19/05/2014 8:26
. . . ein wunderschönes Häuschen . . . :-)Raoul Brosch 18/05/2014 23:52
Da werden Erinnerungen an die Kindheit und Schulzeit wieder wach...lg Raoul
Kawachi 18/05/2014 20:20
Eine klasse Geschichte ist das. Danke dafür!LG Peter
Sylvia Schulz 18/05/2014 19:25
Weit bekannt, aber ich war noch nie dort, eine schöner Blick darauf und natürlich darf die Geschichte hier nicht fehlenLG Sylvia