Astrid Wiezorek


Premium (World), Gera in Thüringen

Igelchen Bernhard

In unserem Garten wohnen zurzeit 9 Igel. Ich beobachte sie immer abends wie sie auf der Wiese umherrennen und nach Futter suchen. Die sind ganz schön schnell. Ich gebe ihnen ja immer Namen, man kann sie auch prima unterscheiden. Ab und zu stelle ich ihnen auch etwas Katzenfutter raus, aber nicht jeden Abend. Im Laufe der Jahre, seit dem wir hier wohnen, kam es nun schon dreimal vor, dass ein Igel krank war. 2017 musste ich Igelchen Hugo einfangen und zur TÄ bringen. 2018 war Igelchen Herbert krank und 2020 Igeline Josefine. Allen konnte geholfen werden und sie wurden wieder gesund. Nun haben wir schon wieder ein krankes Igelchen in Obhut. Er heißt Bernhard und hatte ganz weiße, verklebte Stacheln. Vorige Woche brachte ich ihn zur TÄ und das war Rettung in letzter Minute. Ich dachte erst, dass Bernhard einen Pilzbefall hat, das bekommen Igel öfter und da sehen die Stacheln auch ganz weiß und schimmelig aus. Aber nein, Bernhard war total mit Bau Dreck verklebt, irgendeine Zementmischung, eine Art Mörtel. Wer weiß wo er rumgekrochen ist, von uns stammt das nicht. Die TÄ meinte, dass er den Dreck, welcher schon knochenhart war, nie und nimmer wieder von alleine aus seinem Stachelkleid herausbekommen hätte. Sie musste ihn ganz vorsichtig davon befreien, um nicht seine Haut zu verletzen. Außerdem hatte er ganz viele Würmer und war ziemlich geschwächt. Bernhard wurde in der Tierklinik eine Nacht stationär aufgenommen und nun päppele ich ihn bei uns hier. Er muss noch 5 Tage lang Medikamente bekommen, deshalb konnte ich ihn auch nicht gleich wieder frei lassen. Ich habe ihm eine schöne Kiste mit einem Schlafhaus als Versteck eingerichtet. Nachts rumort er ganz schön herum und früh ist dann immer alles ziemlich vollgekotet. Tagsüber pennt er. Aber er hat sein Futter immer schön aufgefressen und alleine das ist ja wegen der Medikamente wichtig. Morgen ist seine Quarantäne zu Ende und ich kann ihn wieder in die Freiheit entlassen. Hoffentlich geht er nicht wieder zu dieser Baustelle und auch nicht über die Straße.
Übrigens, Hugo und Herbert hatte ich damals einen kleinen Klecks grüne Acrylfarbe auf die Stachelspitzen gestrichen. Voriges Jahr habe ich Beide noch bei uns hier gesehen, dieses Jahr aber noch nicht. Igel können ca. 7 Jahre alt werden, vielleicht leben sie jetzt nicht mehr.

Ich weiß, dass viele Menschen sich nicht um Wildtiere kümmern würden, weil sie der Meinung sind, dass die Natur so etwas von selber regelt. Aber ich kann nun mal nicht wegsehen, wenn ein Tier in Not ist. Tiere sind unsere Mitgeschöpfe und wer soll ihnen helfen, wenn es der Mensch nicht tut.

Igelchen Bernhard ist wieder gesund
Igelchen Bernhard ist wieder gesund
Astrid Wiezorek


Hilfe für Igelchen Hugo
Hilfe für Igelchen Hugo
Astrid Wiezorek
Hilfe für Igelchen Herbert
Hilfe für Igelchen Herbert
Astrid Wiezorek
Igelchen Josefine geht es wieder gut
Igelchen Josefine geht es wieder gut
Astrid Wiezorek

Commenti 20

  • Macro-Jones67 18/05/2023 20:00

    Es ist gut das noch Menschen wie dich gibt.
    Mach weiter so !!!!!
    BG Mario
  • Kratzbaum227 16/05/2023 13:54

    Bei Dir ist die Arche Noah Zweigstelle ;-))
    vgsteffen, M+H
  • MinnaS. aus W. 16/05/2023 10:13

    oh, Astrid - ich liebe diese Geschichte & finde deinen Einsatz für die Igel oberhammermegagut :-D!!!!! DANKESCHÖN!!!

    Und na ja, man sollte nicht in die Natur eingreifen, wenn es natürliche Ursachen dafür gibt - ein Löwe frisst eine Gazelle, eine Amsel den Regenwum. Aber wenn Tiere auf Grund menschlicher Ursachen verletzt sind (z.B. von einem Auto angefahren, Stacheln mit Baustellendreck verklebt), dann ist es sehr wohl unsere Aufgabe, zu helfen, so gut wir können.

    Ich wünsche Bernhard ebenfalls ein langes, glückliches Igelleben :).
  • Glücksfliegenpilz 16/05/2023 7:51

    oh du hast ein großes Herz Astrid, diese Tiere zu versorgen macht schon allerhand Mühe und dass man dann nicht mal die Hilfe bekommt, die man eigentlich kriegen müsste ist schon traurig. Wenn es drauf ankommt, machen sie einen Rückzieher und schieben die Arbeit von sich. Nicht schön so was. Ich hoffe auch, dass er seine Freiheit nun wieder gut genießen kann. Ich habe nur selten mal einen im Garten gesehen bis jetzt. Dafür haben die Waschbären alle 48 Muffins geholt, die meine Tochter für meine Enkeling zum Geburtstag gebacken hatte. Dumm gelaufen, dass sie den Karton auf der Terrasse gelagert hat :-(
    liebe Grüße Barbara
    • MinnaS. aus W. 16/05/2023 10:14

      liebe Barbara, entschuldige - ich kann mir vorstellen, dass die Orgie der Waschbären sehr frustrierend für deine Tochter ist, aber ... ich krieg' mich fast nicht mehr ein vor Lachen :-D :-D.
    • Astrid Wiezorek 16/05/2023 10:26

      Oh, ihr habt Waschbären? Wir hatten auch mal einen im Garten. Der wollte sogar zur Katzenklappe rein. Ich stand im Hausflur und habe ihn reingucken gesehen. Ich habe vor Schreck gleich ganz laut geschrien, seitdem habe ich ihn nicht wieder gesehen. Ich mag die Waschbären zwar, aber ich möchte wirklich keinen im Haus haben. Die richten großen Schaden an.
      LG Astrid
    • Glücksfliegenpilz 16/05/2023 10:27

      oh ich auch nicht :-)) noch dazu wo sie vor zwei Jahren schon mal 3 kg feinstes Biolamm genauso verfüttert hat! Früh war´s einfach weg. Das Tier lacht heut auch noch :-) und der Verlust war groß (50 Euro), denn es sollte unser aller Osterbraten werden. Ich hoffe, nun wird sie doch mal aus Schaden klug. liebe Grüße Barbara
    • Astrid Wiezorek 16/05/2023 13:02

      Mir ist auch mal ein Kuchen zum Opfer gefallen, ich weiß bis heute nicht welches Tier den gefressen hat. Seitdem stelle ich nichts mehr raus.
      LG Astrid
      Na warte !!!
      Na warte !!!
      Astrid Wiezorek
  • Mary.D. 16/05/2023 7:46

    Wenn man kranke Igel auffindet, müssen sie unbedingt zum Tierarzt...selbst rum experimentieren macht keinen Sinn. Du hast richtig gehandelt.Bei uns in der Nähe gibt es auch eine Igelauffangstation...gut, dass es sowas gibt!
    Wir haben ewig keinen Igel mehr.
    Dieses Jahr hat sich endlich mal wieder einer blicken lassen,natürlich im Schutz der Dämmerung.
    Igel sieht man immer weniger.Der Einsatz von Insektiziden der Bauern, machen das Futter der Igel zum Garaus...
    Igel sieht man,wenn überhaupt , platt gefahren auf der Straßen...das ist einfach furchtbar! Ich hoffe, das Bernhard ein schönes langes Leben hat!
    LG Mary
    • Astrid Wiezorek 16/05/2023 10:24

      Liebe Mary, ich leuchte ja öfter mal abends mit der Taschenlampe durch unseren Garten, wenn ich ins Bett gehen will und Oscar noch draußen ist. Da sehe ich immer die ganzen Igelchen. Gestern Abend waren es 9 Stück. Wir haben jedes Jahr Igel hier, aber so viele hatten wir noch nie. Ich habe mal einen Bericht im TV gesehen, da wurde gesagt, dass von jeder Igelsaison nur 1 oder 2 Junge überleben. Der größte Feind ist die Straße und dann kommen die Gefahren welche der Mensch verursacht. Maschendrahtzäune, wo die Igel stecken bleiben können. Baugruben und Erdlöcher, in denen die Igel rein fallen und nicht mehr von alleine rauskommen.Unabgedeckte Wassertonnen, wo sie ertrinken und auch die ganzen chemischen "Keulen" welche der Mensch verbreitet, wie Dünger und Unkrautex. Mir tut das alles so leid, deshalb schaue ich auch immer nach dem Rechten.
      LG Astrid
  • Tante Mizzi 15/05/2023 19:20

    Ich kann Deinen Worten nur zustimmen, viele Übel werden durch die Menschen verursacht und nun ist es am Menschen, den Igeln auch zu helfen. Ich bewundere Dein Engagement !!!!
    Ich wünsche Dir eine schöne neue Woche!
    Liebe Grüße
    Mizzi
    • Astrid Wiezorek 15/05/2023 21:14

      Liebe Mizzi, das Schlimmste ist ja, dass fast alle Tierärzte gar keine Wildtiere behandeln wollen. Ich habe überall angerufen und wurde sogar an die Feuerwehr verwiesen. Als wenn die Feuerwehr zu einem Igel herkommt, den ich schon selber eingefangen habe. Ein anderer TA riet mir die "Untere Naturschutzbehörde" anzurufen. Dort riet man mir den Igel zu einer Igelauffangstation zu bringen. Die nächste Station ist von uns aus 70 km weit entfernt. Dann wurde ich noch an den Tierpark "Waldzoo Gera" verwiesen. Dort erhielt ich einen Vortrag, dass Igel unter Naturschutz stehen und nicht ohne triftigen Grund der Natur entnommen werden dürfen. Das weiß ich selber. Ich habe den Igel ja nicht aus Spaß aufgenommen, sondern weil er Hilfe benötigte. Der nächste TA wies mich gleich darauf hin, dass soetwas hohe Kosten verursacht und ich alles selber tragen muss, obwohl Wildtiere der Stadt unterstehen. Zum Glück konnte ich das Igelchen dann doch noch von einer lieben TÄ kostengünstig behandeln lassen, aber normal ist das nicht mehr. So etwas habe ich bisher auch noch nicht erlebt. Das war früher anders. Das ist ja nicht mein erster Igel, den ich einfangen musste. Ich hätte gerne einmal gewusst, zuwas wir überhaupt noch das Wort "Tierschutz" benötigen, wenn man immer total allein gelassen wird.
      LG Astrid
    • Tante Mizzi 16/05/2023 5:54

      Liebe Astrid, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort, der ich in vollem Umfang zustimme. Das Traurige ist, wir sind so von Bürokratie und Vorschriften durchseucht, dass für die Tiere dann leider er Schuss nach hinten los geht. Das Igelchen Bernhard hatte Glück im Unglück, auch wenn man lange suchen muss, es gibt sie die freundlichen und hilfsbereiten Menschen und Du gehörst zweifelsohne mit dazu !!! Im Namen der Tiere danke ich Dir für Dein Engagement!
      Liebe Grüße
      Mizzi
    • Astrid Wiezorek 16/05/2023 10:16

      Danke, ich konnte Bernhard gestern Abend wieder frei lassen, er ist wieder gesund.
      LG Astrid
  • Corinna Lichtenberg 15/05/2023 18:57

    Das ist total toll von dir! Ich drücke ganz fest die Daumen das Bernhard wieder ganz gesund wird und ab morgen wieder tüchtig im Garten rumlaufen kann! Du machst das immer so liebevoll!
  • alicefairy 15/05/2023 18:13

    Oh wie lieb von dir ihm (ihnen) zu helfen! Tierarzt ist ja auch nicht billig heutzutage...........
    Astrid, du bist ein Mensch mit großem Herzen für die Tierwelt und dafür kann ich nur Danke sagen.......... wenn bloss viele so wären wie du....
    Lg Alice
  • Moni R 15/05/2023 18:01

    Gut, dass Du Dich um ihn kümmerst. Ich mag Igel.
    LG Moni
  • Daniela Boehm 15/05/2023 17:47

    Also wenn man ein Wildtier sieht das krank ist muss man ja helfen wenn man kann …! Sonst müsste man Menschen ja auch dem Schicksal überlassen ;) wir gehören auch zur Natur ;) …. Also ich habe auch schon Krähen Tauben Igel und diverse Singvögel gefangen und zur Wildtier Hilfe gebracht… selber aufgepäppelte hab ich Tauben … und Amseln …

    Liebe Grüße Dani.