In our days...
...in our days, in our days...eine Phrase die man oft in Lhasa hört, dem geistigen und kulturellen Zentrum Tibets, in our days, es kommt von den Alten und es meint die sich rapide ändernden Zeiten. Das Gesicht Lhasas ist - abgesehen vom größtenteils intakten tibetischen Quartier - das einer typisch boomenden chinesischen Stadt. Überall sieht man Kräne, werden neue stillose Glaspaläste hochgezogen, Straßen (2-3 spurig) gebaut, entstehen Shoppingcenter. Und so radeln Rikschafahrer zwischen Satelitenschüsseln und Baukrähnen umher, laufen Pilger an Jack & Jones und Orsayläden entlang, entspannen sich Mönche in der Frühlingssonne vor mit chinesischen Schriftzeichen versehenden Werbeplakaten und erhebt sich der majestätische Potala wie ein Relikt aus alten Zeiten über all der Überfremdung...
Lhasa, Tibet 2009
www.henry-fuchs.net
und im com Voting:
Northern Lights 28/05/2009 20:24
Lhasa ist halt doch runtergekommen, china sei dank, mir haben da einige luftbilder die ich in leh sah gereicht.Stefan Neuner 28/05/2009 18:42
Sehr stark, mag solche Strassenszenen - feine Perspektive !LG stefan
Henry Fuchs 28/05/2009 16:57
@Gerlind: Ich möchte dir nicht die Illusion nehmen, aber Lhasa ist zum größten Teil alles andere als das was man erwartet. Früh morgends im tibetischen Viertel, spürt man noch den Hauch von dem was man sich so als Shangri La vorstellt. Tagsüber ist davon selbst dort nur noch wenig zu spüren. Den Rest der Stadt (60%) also das chinesische Viertel hab ich mir nur einen Vormittag lang mal angeschaut.. es ist grausig, Plattenbauten (sehen aus wie in der DDR) wohin man schaut.. Naja.. schlimmer als Lhasa is dann Shigatse.. da is kein Tibet mehr, das ist ne gesichtslose chinesische Stadt..Murat Kurt 28/05/2009 15:21
+++++Gerlind Arnold 28/05/2009 14:23
Wenn ich an Lhasa denke, denke ich immer nur an Potala und Jokhang und kann mir garnicht vorstellen dass Lhasa gleichzeitig eine moderne boomende Stadt ist.Dein Foto vertreibt mich ein bisschen aus meinen Lhasatraumwelten und bringt mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Ich möchte unbedingt dorthin bevor vom traditionellen Lhasa nichts mehr übrig ist.
Gruß Gerlind
Henry Fuchs 28/05/2009 13:52
@Rüdiger: Du hast recht, schaue mir das gerade hier auf Arbeit an und irgendwie hab ich mich da mit den Farben mächtig verhoben. Danke für den Hinweis...Tanjung-Pinang 28/05/2009 11:10
Sieht sehr modern aus !lg monika
Friedfisch Otter 28/05/2009 10:20
keiner will den Anschluss verpassen, die Globalisierung wird zum Segen und zum Fluch in einem .....was ist den Chinesen wichtiger als Wachstum .....?
Rolf Pessel 28/05/2009 8:05
in our days, könnten wir ja auch sagen, vergessend, dass das heute das ist wovon wir in ein paar Jahren als gute alte Zeit reden werden.Aber es ist in China tatsächlich so, dass wie eine kulturelle Flex der Modernismus überall aufgepfropft wird. Mit erschrecken habe ich Berichte über die Taklamakan und Urumqi gesehen. Petrochemie, Textil- sowie Eisen- und Stahlindustrie und der größten Windpark in China zur Elektrizitätsgewinnung lassen diesen Knotenpunkt der Seidenstrasse wie amerikanische Industriestätte des mittleren Westens erscheinen. Autobahnen durch die Taklamakan und andere Regionen erschliessen die Provinzen und egalisieren jegliche kulturelle Unterschiede. Die Eisenbahnlinie von Peking nach Almaty tut neuerdings ein übriges dazu.
Deine Bilder tragen dazu bei auf solchen Missstand aufmerksam zu machen.
LG Rolf
Rüdiger Kautz 28/05/2009 7:52
Das Motiv ist gut, leider alles etwas rechtslastig und durch die BA - wahrscheinlich etwas viel Tonmapping - verliert die Aufnahme etwas den Bezug zur Realität.Gruß Rüdiger
A B N E R 28/05/2009 7:42
Tolles Bild. Urban und 'fully Golobalized' - vielleicht nimmt der Flugverkehr ab wenn es überall auf unserem Planeten nur noch gleich aussieht... H&M + Burgerking lassen auch bald vom Südpol grüssen.Gruss
Gianni