Kiesgrube III - Zwei Dramen

Kiesgrube III - Zwei Dramen

Letzten Montag an einer wassergefüllten Fahrspur in einer Kiesgrube in Swisttal-Buschhoven: In der
Abenddämmerung stürzt ein Käfer - der häufige Anotylus sculpturatus (Familie Staphylinidae) - er
ist mit 3 mm einer der Großen in seiner Gattung - während eines Wanzenshootings auf die
Wasseroberfläche. Blitzschnell, durch Schwingungen alarmiert, eilt ein Rückenschwimmer herbei,
umklammert den Käfer und rammt seinen Saugrüssel hinein, um den Unglücksflieger auszuschlürfen.

Zugleich stürmen einige Artgenossen mit gleicher Absicht hinzu, denen sich unser
Rückenschwimmer durch heftigen Ruderschlag und kurzem Tauchgang entziehen kann.
Nebenbei: Die Art läßt sich nicht anhand von Fotos sicher bestimmen, da es sich um das
Larvenstadium handelt. Vermutlich ist es aber Notonecta glauca, unsere häufigste der
wenigen mit dem Bauch an der Wasseroberseite operierenden mitteleuropäischen Arten.

Kaum sind zwei Fotos digitalisiert, taucht unmittelbar unter der Wanze ein einjähriger
Grünfrosch aus den lehmgetrübten "Pfützenfluten" auf und sondiert, fünf Zentimeter unter der
Oberfläche innehaltend, die Gefahrenlage. Drama 2: Der Zeigefinge zuckt zum Auslöser, doch
"Wanzenvorfroschfluchtreaktion" und Auslöseverzögerung sind mal wieder nicht kompatibel :-(