Heidrun-W.


Premium (Pro), Franken

Kleinbauernhöfe

Bei dem linken Gebäude handelt es sich um das sog. Köblerhaus aus Oberfelden, erbaut 1702, einem eingeschossigen Fachwerkbau mit Keller unter der Kammer und Schmuckgiebel zur Straße.

Auf der rechten Seite ist das Häckerhaus aus Ergersheim zu sehen, erbaut 1706, ebenfalls eingeschossig, unterkellert und der Giebel zur Straße als Fachwerk ausgebildet. Im Inneren hat es schlichte Stuckdecken, aber marmorierte, bemalte Stubenwände. Das Dach war ursprünglich mit Stroh eingedeckt. Das Gebäude wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut und man vermutet, dass einer der Besitzer, ein Maurer, für die sorgfältig gearbeitete Stuckdecken in der unteren Stube bzw. im oberen Stübchen (bei einem der Umbauten entstanden ) sowie die Bemalung der Räume mit dunkelrot bzw. hell-marmorierten Feldern verantwortlich ist.

Unter Köbler verstand man in Teilen Mittelfrankens einen Kleinbauern mit wenig Landbesitz.
Dieser reichte in der Regel nicht aus, um die Familie mit mehreren Kindern zu ernähren und so musste der Besitzer zusätzlich einer handwerklichen Tätigkeit nachgehen.

Häcker ist in Mainfranken eigentlich ein Weinbauer, Weingärtner, Winzer. Auch er hatte nur sehr wenig Grund, den er vorwiegend zum Weinbau nutzte und nicht mit dem Pflug, sondern mit der Hacke bearbeitete. Der Begriff "Häcker" wird auch für Klein- und Kleinstbauern benutzt, die eben oft nur so viel Grund ihr eigen nannten, den sie mit eigener Hand bewirtschaften konnten.

- gesehen in Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim -

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