Lofoten 09/9

Lofoten 09/9

Eines der Dinge, die einen überzivilisierten Mitteleuropäer am Norden am meisten faszinieren mag, ist die Stille. Absolute Stille. Das kann man sich hier wohl gar nicht vorstellen. Unsere Unterkunft lag direkt an der E6. Das ist immerhin die Haupverkehrsader von Süd- nach Nordnorwegen. Und dennoch: wir konnten die Fahrzeuge, die an einem Tag dort vorbeifuhren, an einer Hand abzählen. Wenn man draußen war im Schnee und horchte, dann hörte man nichts. Die Stille war fast schon laut. Wenn es schneite, dann konnte man den Schnee fallen hören. Ein leises, fast schon metallisches Knistern, das man nicht beschreiben kann, das ich aber so sehr liebe. Absolut herrlich. Was für eine Wohltat für unsere gequälten Ohren. Auch die Augen konnten schwelgen. Die Dunkelheit, der Vollmond, der Schnee, ein Traum. Wenn wir mittags gegen halb zwei von unserem Bootstrip zurückkamen, dann bot sich in dem winzigen Hafen dieser Anblick: der Mond stand am Himmel, voll und rund, und spiegelte sich in der kleinen Bucht, die der Tysfjord an dieser Stelle bildet. Was für ein Genuß.