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Meine Kinder im Jemen

Meine Kinder im Jemen

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Sylvia M.


Free Account, Austria

Meine Kinder im Jemen

In der Fremde ist nur der Fremde exotisch. Die Bedeutung dieses Satzes wird demjenigen deutlich, der in die neugierig blickenden Augen der Kinder schaut!!
Ständig wird man von einer Kinderschar begleitet.
Die Frau gehört ins Haus, wie die Glut in den tannur. (Gilt nicht für Touristinnen...*smile*) Das Sprichwort weist der jemenitischen Frau ihren Platz und ihre Rolle zu.
Fragt man Jemeniten nach ihren Ansichten über Touristen, erhält man nach zunächst höflichen Schweigen die Antwort: "Bei uns tragen die Frauen Hosen" was soviel bedeutet wie: Jeder hat seine eigene Sitten. Die Gegenfrage lautet:" Warum seid ihr hier?" Und dieses Rätsel bleibt für Jemeniten ungelöst. "Die Ruinen, Häuser und Berge sind tot, sie sagen nichts über uns. Setzt euch mit uns zum Qat, redet mit uns. Nur dann wißt ihr etwas über uns. Doch ihr habt nie Zeit.........
(Foto: Scan vom Dia)

FÜR DIE - DIE ES WISSEN WOLLEN:
Der jemenitische Harem hat nichts gemein mit den Klischeevorstellungen, die von europäischen Reisenden verbreitet wurden. Der Harem erschien als abgeschiedener Ort, ein Gegenstand der Faszination, in dem einer enthemmten und raffinierten Sexualität freier Lauf gelassen wurde........
Karge Orte ohne Komfort könnten keine solche Phantasien zum Leben erwecken. Tatsächlich meint der Begriff Harem die Bereiche des Hauses, die geschützt werden, für Fremde unzugänglich bleiben sollen. Im traditionellen Haus, ob arm oder reich, ist ihm eine ganze Etage vorbehalten: Der ganze Luxus der Armen ist ihr Wohnraum; zumindest dort zieht das Zusammenwohnen nie Promiskuität nach sich. In den wohlhabenden Familien verfügen die Frauen über einen dem der Männer vergleichbaren Mafratsch,
wenn auch ohne den verschwenderischen Reichtum an Buntglasfenstern und die großen Öffnungen, die den höheren Stockwerken vorbehalten sind. Dort werden anläßlich einer Geburt, einer Beschneidung, einer Heirat, der Rückkehr von einer Pilgerreise...........Zusammenkünfte abgehalten, die das familiäre Leben markieren und die gesamte Nachbarschaft miteinschließen. Dort kreisen dann Kat, Wasserpfeifen, Kuchen und Früchte - werden Neuigkeiten ausgetauscht, wird ohne Wissen der Männer ein schwunghafter Kleinhandel betrieben. Die Sitzkissen reichen dann nicht mehr aus: Der ganze Raum wird von einer starken weiblichen Präsenz erfüllt und in schwüle Düfte und Essenzen eingetaucht. Lautstarkes Schwatzen, Gesang.........Die tafrita bietet jeder Frau die günstige Gelegenheit, mit Zustimmung der Männer das Haus zu verlassen, wenn auch nur züchtig verschleiert, in der Gruppe, und ohne sich auf dem Weg aufzuhalten.

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