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Tore Straubhaar


Free Account, Höxter

Mikka

Sarekdurchquerung, Februar 2015

In der Hütte ist jemand, das sehen wir schon von Weitem, ein Licht brennt. Als wir die kleine Hütte Mikka erreichen, öffnet sich die Eingangstür und zwei junge Männer treten heraus. Willy und ich gucken uns verdutzt an …

Dabei sind wir erstmal froh, es überhaupt bis hierher geschafft zu haben. Mikka liegt ziemlich mitten im Sarek. Hier treffen einige der großen Täler zusammen, die durch den Sarek führen. In der wenige Quadratmeter großen Hütte gibt es ein Nottelefon, für den Fall der Fälle.

Am späten Nachmittag gehen wir in die Irre. Es schneit, dabei herrscht dichter Nebel. Uns fehlt jegliche Orientierung, nur ab und an sehen wir schemenhaft einen der hohen Berge. Wo ist Mikka, die Hütte muss doch irgendwo hier liegen? Wir gehen weiter, halten dann an …, verflixt, sind wir noch unten im Rapadal, schon auf dem Weg zum Guohpervágge oder aber weiter oben am Hang Richtung Ruohtesvágge unterwegs?

Das kann alles nicht sein, wir beschließen weiter den Hang hinauf zu gehen, den wir eigentlich gar nicht sehen, nur in den Beinen und Schultern spüren. Es geht steil bergauf, hoffentlich nicht umsonst. Weiter oben klart es auf einmal auf. Aahhhh, wir sehen einige Bergspitzen, eine Ebene und den „Eingang“ zum Ruohtesvágge. Dort müssen wir hin, irgendwo in der Ebene liegt Mikka. Schon bald sehen wir die Hütte und gehen geradewegs darauf zu.

… wir fragen die beiden Männer, woher sie kommen. Sie kommen aus Belgien, sind wie wir mit Ski und Pulka unterwegs. Willy und ich können uns ein Grinsen nicht verkneifen. Einer der beiden Belgier trägt eine dicke Pelzmütze. Das wäre nicht weiter verwundernswert, wenn er die Mütze auf dem Kopf trüge. Aber nein, er trägt sie weiter unten. Der Mann bemerkt unsere fragenden Blicke und bemüht sich den durchaus lustigen Anblick schnell aufzuklären.

Ihm sei kurz vor Beginn der Tour die Hose gerissen, an ungünstigster Stelle, nur gäbe es in Kvikkjokk keine Hosen zu kaufen. Um schlimmere Erfrierungen an empfindlicher Stelle zu vermeiden, bliebe ihm nun nichts Anderes übrig, als diese Pelzmütze zu tragen. Na ja, es sieht auch irgendwie gut aus und allzu viele Leute werden ihn hier nicht zu Gesicht bekommen … ;-).

In der Hütte riecht es in etwa wie im Inneren eines Kohlenmeilers, ausserdem nach Benzin und Petroleum. So lehnen wir das Angebot der Belgier, mit in der Hütte zu übernachten, dankend ab. Wir graben einige Zeit, ehe wir unser Zelt hinter einer schützenden Schneemauer tiefer gelegt haben. Nachdem wir gekocht und gegessen haben, kehrt in Mikka schnell Ruhe ein, fast alle Mann schlafen.

Die Nebel haben sich zum großen Teil verzogen, der Mondschein erleuchtet die unter einer ein bis zwei Meter dicken Schneeschicht versunkene Landschaft. Über den allerhöchsten Sarekbergen leuchten zaghaft einige Nordlichter. Was für eine wundervolle polare Nacht in Mikka …, im Hintergrund steht allein ein Toilettenhäuschen ...

ensam i Ruohtesvágge
ensam i Ruohtesvágge
Tore Straubhaar

sturmesnächtens
sturmesnächtens
Tore Straubhaar

Máhtutjåhkkå
Máhtutjåhkkå
Tore Straubhaar

allein im Sternchenwald
allein im Sternchenwald
Tore Straubhaar


Herzlichen Dank luise1990 für Deinen Galerievorschlag! Vielen Dank auch Allen, die sich am Voting beteiligen! ... und noch einen herzlichen Dank an Euch Alle für das tolle Ergebnis ... :-)

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