Nachts sind alle Falter grau...38
Familie: Noctuidae (Eulenfalter)
Unterfamilie: Acronictinae
Art: Schrägflügel-Striemeneule (Simyra nervosa)
und in diesem Falle auch noch sehr selten. Deshalb möchte ich Euch diese unscheinbare Art nicht vorenthalten. Heute geht es um die Schrägflügel- Striemeneule oder auch Weißgraue Schrägflügeleule. Ein englischer Name existiert nicht und der lateinische Name nervosa(Sehnen) scheint sich auf die Adern der Vorderflügel zu beziehen, welche sich striemenartig abzeichnen.
Dieser Nachtfalter hat ein wahrhaft riesiges Verbreitungsgebiet, welches sich quer durch Europa zieht und über Kleinasien bis in die Mongolei reicht. Funde wurden auch aus Sibirien, Kasachstan und aus dem Iran bekannt. In West-, Mittel- und Südeuropa kann diese Art nur noch als Reliktvorkommen bezeichnet werden.
Simyra nervosa kommt vorwiegend in Steppen und Warmtrockengebieten im Flach-, wie auch im Hügelland vor. Lößböden werden eindeutig bevorzugt, was ihr auch den veralteten Namen Lößsteppen-Striemeneule eingebracht hat.
Die verwechslungsträchtigen Arten bevorzugen immer wesentlich feuchtere Vorkommen, so dass diese Art anhand ihres Lebensraumes sicher zugeordnet werden kann.
In Mitteleuropa fliegt die Schrägflügel-Bandstriemeneule jährlich in 2 Generationen. In günstigen Jahren entlassen die Puppen schon in der zweiten Aprilhälfte die Falter der neuen Generation. Raupen kann man dann ab Juni an verschiedenen Pflanzen antreffen. Laut Literatur werden Wolfsmilchgewächse wohl bevorzugt, was ich aber nicht bestätigen kann, obwohl diese im Fluggebiet häufig vorkommen. Meiner Meinung nach, werden hier Bleiwurzgewächse (Grasnelke!) und Ampfer eindeutig als Futterpflanzen favorisiert. Ab Juli kann man dann erneut mit Faltern rechnen und ab Mitte August nochmals Raupen entdecken. Die Raupen sind recht auffällig gefärbt und halten sich vor allem abends hoch in den Gräsern auf, weshalb sie nicht schwer zu finden sind.
Die Verpuppung erfolgt meist bis Ende September und die Puppen überdauern den Winter in der Bodenstreu und den oberen Bodenschichten.
Diese Art ist in vielen Bundesländern bereits ausgestorben und die Restvorkommen sind überall vom Aussterben bedroht.
Übrigens, wer jetzt denkt, Schrägflügel-Bandstriemeneule wäre ein verrückter Name, der hat noch nie etwas von der Balancierstabmotte gehört;-)
monashee 11/12/2010 20:43
Ganz ausgezeichnet !!! Vor Allem gefällt mir die Farbharmonie.LG Bruni
Cleo Matis 11/12/2010 10:53
Boah, was für eine klasse Aufnahme, Monty mit äußerst interessanten Infos dazu - danke. Dir ein schönes Weekend undLG Cleo
Macro-Jones67 11/12/2010 0:44
Den habe ich leider noch nicht gefunden aber es gibt mittlerweile einen Nachweis von 2009 aus meiner Umgebung.Super das du dieses Tier hier zeigst.
BG Mario
leau 10/12/2010 21:45
das Lila steht dem Falter ausgezeichnet ;-)tolles Portrait
lg Laura
Helga Schöps 09/12/2010 13:15
Eine ganz feine Zeichnung hat diese Eule, deren Namen ich bisher auch noch nicht gehört habe. Die Dokumentation gefällt mir ausgesprochen gut!VG Helga
Charly 09/12/2010 9:36
Wie schön das Eulchen zu der Blüte passt.Sehr gute Aufnahme und beste Infos dazu.
LG charly
Monty Erselius 09/12/2010 9:12
Hallo Maren,stimmt, dass mit dem Abfärben ist mir auch schon aufgefallen. Ist aber schon im Original so. Es war fast dunkel und ich musste die Aufnahme mit ISO 400 machen, da rauscht es schon gewaltig. Eigentlich hab ich außer entrauschen etwas nachschärfen und Bild verkleinern nix gemacht. Farben hab ich weder hochgedreht, noch entsättigt. Sehr merkwürdig...
l.g.
monty
Maren Arndt 09/12/2010 9:07
Nun, diesmal färbt das Blümchen ein bisschen ab ..Und schön sind diese Deine Sommerimpressionen, besonders seit es so dolle geschneit hat hier in umzu.
Herzlichst
Maren
Werner Bartsch 09/12/2010 8:30
und am tage bekommen sie alle farbe. auch die blumen.beides wirkt auf deinem bild besonders anmutig !
lg. werner
Sonja Haase 09/12/2010 8:24
Also, ich muss sagen... die Namen werden ja immer schräger ;-) Danke für die Infos und das interessante Foto. Viele Grüße, Sonja.