Neukirchen an der Enknach OÖ, Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt
Weiträumige zweischiffige Hallenkirche aus Kalktuff mit eingezogenem zweijochigem Chor mit 5/8-Schluss. Das Langhaus 4½-jochig. An den Ostenden flankieren 3/8-Absiden den Triumphbogen, wie in Braunau (Spitalkirche) und Eggelsberg. Der Chor ist deutlich höher als das Schiff. Im nördlichen Chorwinkel mächtiger Turm (72 m), die heutige Gestalt von 1754, der Turmhelm wurde 1898 vollständig erneuert.
Erbaut etwa gleichzeitig wie die Pfarrkirche in Eggelsberg um 1430 (Sakrales Kulturgut in Oberösterreich); als Baumeister wird Oswald Bürkel (bzw. Bürckel) aus Burghausen angenommen.
Hochaltar 3. Viertel 17. Jh. mit 1665 datiertem Altarbild von Tobias Schinagl (ca. 1620-1680), Burghausen, im 19. Jh. verändert; Seitenaltäre um 1660/70 von Matthias Magreither; Kanzel und Choremporen 2. Hälfte 17. Jh.
Letzte Innenrenovierung 1962, hierbei wurden die reichen ornamentalen Deckenmalereien freigelegt. Außenrestaurierung des Turmes 2010.
Literaturhinweis:
NORBERT NUßBAUM, Die Braunauer Bürgerspitalkirche und die spätgotischen Dreistützenbauten in Bayern und Österreich – Ein raumbildnerisches Experiment des 15. Jahrhunderts (21. Veröffentlichung der Abteilung Architektur des Kunsthistorischen Instituts der Universität zu Köln, herausgegeben von Günter Binding), Diss., Köln 1982, S. 216 f., Abb. 25, 114.
Hier habe ich mich einmal mit einem Rahmen versucht - bei einem derart monochromen Bild drängt es sich geradezu auf.
Nikon D 700 mit AF-S 1:2,8/14-24 mm (hier:14 mm). Das extreme Weitwinkel führt leider zu stark ausgeprägten Diagonalen im Vordergrund.
Die Bildverarbeitung mit Nikon Capture NX2 und Adobe Photoshop CS4 erforderte nur sehr behutsame Korrekturen.
Otto Schemmel 14/10/2013 19:34
Sehr schöne Kirche, gekonnt abgelichtet und präsentiert.YG Otto
Andreas Liwinskas 07/10/2013 16:33
Hier hast Du eine sopnnende Perspektive gewählt...schwer zu fotografieren...aber Du hast hier bestens gemeistert !...LG AndreasRainer Pastari 24/03/2013 19:22
Ein beeindruckendes Bauwerk. Die Art, wie Du es in Szene gesetzt hast, gefällt mir sehr gut.Grüße aus dem Badischen
Rainer
Ernst P. 11/05/2011 17:29
Ich schließe mich WOLLE H an.Gruß Ernst
WOLLE H 10/05/2011 22:38
Eine sehr schöne Aufnahme dieser Kirche !!!!Gruss Wolfgang
Uwe Welz 09/05/2011 20:52
Es gibt durchaus scheußliche Teil-Barockisierungen - zu nennen wäre die Stadtkirche von Rottenmann ST, wo in der Barockzeit der Mittelpfeiler im Chorschluss herausgehauen wurde und man an dessen Stelle einen plumpen Korbbogen einzog, nur um einen barocken Hochaltar üblicher Bauart hineinstellen zu können. Aber es gibt auch erstaunlich umsichtig durchgeführte Lösungen, wie in der Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt in Eggelsberg, der bedeutendsten frühen Dreistützenkirche in der Nachfolge der Bürgerspitalskirche in Braunau.Wer es ohne Barock mag, kann weiter östlich fündig werden. Aber in Laakirchen und Ohlsdorf fehlt einfach die barocke Ausstattung, in Eberstalzell (früher Eberstallszell) tröstet eine vollständige neugotische Ausstattung Linzer Prägung.
Noch etwas zum Thema Barock: der Mittelpfeiler wurde als störend empfunden in einer Zeit , wo der unverstellte Einheitsraum zu einem Ideal geworden war. Im Fall Eggelsberg unterblieb die geplante Entfernung des Mittelpfeilers, während man 1687 die Maßnahme in Braunau (Bürgerspitalskirche) vornahm, wie auch in Hochburg (Zeitpunkt unbekannt, vielleicht war nie einer vorhanden), Tacherting (E. 18. Jh.), Anger (1717), Feldkirchen (nach Einsturz sämtliche Freistützen, 1695) und Haselbach (sämtliche Freistützen, 1690). Das Ganze erfolgte mehr oder weniger sensibel - so z.B. in Braunau eigentlich unmerklich.
Die Doktorarbeit ist nicht leicht zu lesen und ziemlich häßlich gedruckt, aber hilft beim Verständnis für diese besondere Spielart gotischer Architektur im Raum Braunau/Wels.
Isolde Strauß 09/05/2011 19:47
Ist ja gleich bei mir um die Ecke! Und ich war noch nicht dort - werd's aber bald nachholen.Du hast eine sehr schöne Perspektive gewählt und sehr ausgewogen belichtet.
Mir tut es bei unseren gotischen Kirchen hier immer sehr leid, dass sie mit dem barocken "Plunder" vollgestellt sind - das nimmt doch viel von ihrer Atmosphäre.
LG aus dem Bezirk Braunau, Isolde