Panorama der Koblenzer Altstadt mit Balduinbrücke
Die Altstadt von Koblenz ist die Urzelle der Stadt. Der Stadtteil umfasst das Siedlungsgebiet von Koblenz von der römischen Gründung 9 v. Chr. bis 1890. Danach wurde die Stadtbefestigung niedergelegt und die Stadt konnte ihr Siedlungsgebiet erweitern. Viele Ortschaften in der nahen Umgebung wurden bis 1970 eingemeindet und bilden heute die Großstadt Koblenz.
Nach der totalen Zerstörung durch die schweren Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg wurde die Altstadt in den darauffolgenden Jahren wieder aufgebaut. Heute lockt die restaurierte Altstadt mit ihren Restaurants, Kneipen, Geschäften und ihrer historischen Bausubstanz viele Besucher, aber auch Einheimische zum Verweilen an. Seit 2002 gehört die Altstadt von Koblenz zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal.
Balduinbrücke
Nutzung Straße
Querung von Mosel
Ort Koblenz
Konstruktion steinerne Bogenbrücke
Gesamtlänge 246 m [1]
Breite 12 m
Baubeginn um 1342/1343
Fertigstellung 1429
Bauzeit etwa 85 Jahre
Planer Balduin von Luxemburg
Lage
Die Balduinbrücke ist eine steinerne Bogenbrücke über die Mosel in Koblenz aus dem 14. Jahrhundert. Sie ist die älteste erhaltene Brücke der Stadt und verbindet die Altstadt mit dem Stadtteil Lützel.
Seit 2002 ist die Balduinbrücke Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal, des Weiteren ist sie ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention.
Schon vor der Balduinbrücke gab es an dieser Stelle einen Moselübergang. In den Jahren zwischen 1860 und 1867 wurden 50 Meter stromabwärts neben der Balduinbrücke Reste einer Pfahlbrücke aus römischer Zeit entdeckt. Bagger, die zum Ausbau der Schifffahrtsrinne (1944) und zur Errichtung der Staustufe Koblenz (1940−1951) eingesetzt waren, beseitigten zahlreiche Überbleibsel dieser Holzbrücke aus dem Flussbett.
Der erste Bau der Balduinbrücke wurde unter Kurfürst Balduin von Luxemburg um 1342/1343 begonnen. Am 28. Juni 1359 erteilte Erzbischof Boemund II. von Saarbrücken das Recht, Brückengeld zu erheben. Die Bauarbeiten an der Brücke dauerten etwa 85 Jahre. Mit dem Bau des Torturmes 1429 war die Brücke endgültig vollendet. Der Papst in Rom gewährte für den Brückenbau, der eine große technische und finanzielle Herausforderung darstellte, wiederholt Ablässe für die Finanzierung. Die steinerne Brüstungsmauer trug ein Standbild des Heiligen Nepomuk, des Schutzpatrons der Brücken.
Im 17. Jahrhundert erfolgte eine erste Veränderung im Zuge der barocken Neubefestigung der Stadt Koblenz. Auf der Lützeler Seite wurde im 18. Jahrhundert die Toranlage auf dem Widerlager entfernt, im Jahr 1775 folgte die Entfernung des Torturms auf Koblenzer Seite. Im Jahr 1794, während des Einmarschs französischer Revolutionstruppen, stürzte die Bildsäule in die Mosel.
Auf der Koblenzer Seite wurde 1834 im Zuge des Baus der Festung Koblenz ein neues Brückentor errichtet. Mit Aufgabe der Stadtbefestigung wurde dieses 1897/1898 wieder abgebrochen. Nachdem die preußische Artillerie Mitte des 19. Jahrhunderts den Bogen Nr. 8 (Teufelsbogen) beschädigt hatte, sie wollte einen Eisstau auf der Mosel von der Festung Ehrenbreitstein aus beschießen, wurde er mit rotem Sandstein neu eingewölbt. Bei der Verbreiterung der Brücke 1883 wurden die steinernen Brüstungsmauer durch Fußgängerstege ersetzt.
Die Balduinbrücke und die Koblenzer Altstadt um 1890
Am 7. März 1945 zerstörten deutsche Truppen bei ihrem Rückzug die Balduinbrücke, wie auch die anderen Koblenzer Brücken. Dabei stürzten drei Bögen auf Koblenzer Seite in die Mosel. Der Abschluss des Wiederaufbaus (1946−1949) wurde am 23. August 1949 in Anwesenheit des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Peter Altmeier gefeiert.
Die Moselkanalisierung in den 1960er Jahren hatte auch Folgen für die Balduinbrücke. Teile wurden abgebrochen, um der Schifffahrt Platz zu machen. Auf der nördlichen Hälfte überspannt seitdem eine moderne Konstruktion den Schifffahrtskanal. Dazu mussten sechs Bögen abgebrochen werden. Im Jahr 1975 wurde nach langer Bauzeit die umgebaute und restaurierte Brücke vollendet. Dabei wurden die in preußischer Zeit angebrachten Fußgängerstege wieder entfernt und die historischen steinernen Brüstungsmauern wiederhergestellt, zugleich wurde die Brücke um fünf Meter verbreitert. Auf der Brücke erinnert eine Steinfigur, geschaffen von dem Koblenzer Bildhauer Rudi Scheuermann, an den Kurfürsten Balduin von Luxemburg. Im Torbogen auf der Koblenzer Seite hängt ein ausdrucksvolles Christkönigs-Kreuz (Relief), das in den 1970er Jahren von dem ostpreußischen Bildhauer Siegfried Erdmann (heute Dortmund) geschaffen wurde.
Die Balduinbrücke wurde aus devonischer Grauwacke und vulkanischen Gestein (Basaltlava) errichtet. Ursprünglich bestand die Brücke aus vierzehn Bögen mit dreizehn Pfeilern und überspannte die Mosel in einer Länge von 325 m zwischen den Widerlagern.
Heute überspannt sie in einer Länge von 246 m zwischen den Widerlagern die Mosel neben der Alten Burg. Auf der Lützeler Seite sind drei Bögen erhalten geblieben, dann überspannt eine moderne Hohlrahmenbrücke den Schifffahrtskanal, schließlich folgen sieben historische Bögen auf Koblenzer Seite. Die Brückenrampe auf der Koblenzer Seite wird von weiteren drei mächtigen Bögen getragen.
aus: Wikipedia
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