prora
4,5 Kilometer Beton....das längste Gebäude Europas liegt an einem der schönen, feinen Sandstrände auf Rügen. Ursprünglich sollte es das Erste (von insg. fünf) sogenannte "Seebad der 20.000" werden, die während der NS-Zeit geplant wurden.
Die Aufnahme ist in dem Gebäude entstanden, dem sog. "Säulengang".
Angelo Bischoff 12/06/2003 0:53
In der Tat, war sehr überrascht, vielleicht auch schockiert, als ich den tatsächlichen Hintergrund gelesen hatte... und deine weitere Erläuterung finde ich sehr interessant - ich bin selbst kein Freund von "Holzhammer-Botschaften", man muss nicht alles, was schlecht war, auch noch düster, dunkel und unfreundlich darstellen, da hast du vollkommen recht. Deinen gedanklichen Ansatz, einfach nur wiederzugeben und gar keine eigene Darstellung oder Wertung einfließen zu lassen, halte ich für sehr gut - nur ist dies andererseits kaum möglich, denn allein durch Wahl der Perspektive, der Belichtung etc. "gestaltet" man bereits.Wirklich spannend, wie sehr die Wirkung eines Bildes ohne Erläuterung und mit zusätzlichem Erläuterungstext differieren kann - auf jeden Fall hat das Bild sehr zum Nachdenken und Diskutieren angeregt!
cu
Angelo
Stefanie Mueller 11/06/2003 16:00
@Angeloich hatte mir gedacht, dass du die Anmerkung nicht gelesen hast, denn das Bild soll alles andere "als Lust auf Urlaub" machen.
Allerdings verstehe ich nicht, weshalb du den Rahmen der Darstellungsmöglichkeiten für eine dokumentarische bzw. zeitkritische Arbeit so eng ziehst. Ich denke nicht, dass es zwingend notwendig ist, eine solche Aufnahme - aufgrund des politischen Hintergrundes - durch entsprechende (düstere) Lichtstimmung zu untermalen. Das Bild zeigt nur das, was ich zum aktuellen Zeitpunkt gesehen habe. Es beschönigt nichts. Es gibt nur wieder. Ohne Wertung. Reine Dokumentation.
Sicherlich, einerseits das halbfertige, monströse Gebäude mit seiner Geschichte, in dem sich dieser Gang befindet und andererseits die schöne hereinscheinende Nachmittagssonne, die es erhellt - mir erschien es auch so paradox.
Aber findest du nicht, dass gerade eine gewisse Ambivalenz zum Denken anregt? Hätte ich es düster dargestellt, wäre es gar nicht zu einer solchen Auseinandersetzung mit dem Bild gekommen. Und ich finde es interessant, welche Wirkung diese Aufnahme ohne (gelesenen) Text haben kann. Warst du nicht schockiert, als du schliesslich meine Erläuterungen hierzu gelesen hast?
Und dennoch: es in der Diagonalen sehr dunkel, da die Nachmittagssonne nur zu einem Drittel das Innere des Gebäudes erreicht.
Ich hoffe, dass du meine Erläuterungen richtig verstehst.
Liebe Grüße,
stef
Angelo Bischoff 11/06/2003 12:00
Ich habe meine Aussage mal zurückgezogen, da ich den Zusammenhang leider nicht gelesen hatte - sorryAber in diesem Zusammenhang wirkt dieses Bild auf mich zu "positiv", es wirkt hell, freundlich und schön ausgeleuchtet - wenn man eine negative oder zeitkritische Aussage treffen möchte, sollte dies auch in der fotografischen Umsetzung so zur Geltung kommen - also ggf. trist, grau und dunkel, sonst wirkt es arg missverständlich.
Stefanie Mueller 11/06/2003 8:31
@Angelo???